Zug drückt Pkw gegen Oberleitungsmasten

Thema: Zug drückt Pkw gegen Oberleitungsmasten So 27 Apr 2014 - 22:43

Zitat :: Die Bahnstrecke Regensburg – Ingolstadt ist bei Neustadt komplett gesperrt. Bei einem Unfall am Sonntag um 13 Uhr knickt der stromführende Mast.

Völlig demoliert blieb das Auto an dem Oberleitungsmasten liegen. Foto: Pieknik

NEUSTADT. Glück im Unglück hatte der 19-jährige Fahrer eines Kleinwagens am Sonntag gegen 12.45 Uhr. In einer scharfen Kurve der Staatsstraße 2231 zwischen Abensberg und Neustadt geriet er auf Höhe Heiligenstadt aus bislang unbekannten Gründen von der Fahrbahn ab und kam mit seinem Kleinwagen auf den Bahngleisen zum Stehen. Die Insassen entfernten sich laut Polizei aus dem Wagen. Ein herannahender Schnellzug, der von Regensburg in Richtung Ulm unterwegs war, erfasste das Auto und schob dieses gegen einen Oberleitungsmasten. Der Mast knickte ab, die Oberleitung musste abgeschaltet werden.

Der 19-jährige Pkw-Fahrer blieb unverletzt. Zunächst hieß es, seine 18-jährige Begleiterin habe einen Schock erlitten. Später bei der Befragung durch die Polizei in Kelheim, sagte die Frau jedoch, sie sei nicht verletzt. Die 26-jährige Zugführerin erlitt einen Schock. Über mögliche Verletzungen der Zugreisenden war bis gegen 18 Uhr nichts bekannt, da an die Personen wegen möglicher auftretender Gefahren infolge elektrischer Spannung derzeit nicht herangetreten werden kann, so die Auskunft der Polizei.

Die Straße ist aktuell gesperrt, ebenso die Bahnlinie. Der Verkehr aus Richtung Abensberg wird nach dem Welschenbacher Wald über Ulrain umgeleitet. Vor Ort sind die Feuerwehren Bad Gögging und Neustadt, die Feuerwehr Abensberg wurde nachalarmiert und regelt den Verkehr.

Über die Polizeieinsatzzentrale wurden der Notfallmanager der Bahn, die Bundespolizei sowie das Technische Hilfswerk (THW) Kelheim an die Unfallstelle beordert. Das Auto hatte sich laut einem Pressesprecher der Bahn derart verkeilt, dass es nicht von einem regulären Abschlepper geborgen werden konnte. Darüber hinaus muss der beschädigte Oberleitungsmasten provisiorisch durch einen so genannten Pioniermast ersetzt werden. Sobald dieser aufgestellt ist, könne die Leitung vom beschädigten auf den Behelfsmasten „umgelegt“ und wieder Strom aufgeschaltet werden. Die Prognose der Bahn ist aktuell, dass es bis gegen Betriebsschluss soweit sein könnte.
In der kommenden Woche müsse dann ein neuer Betonmast gesetzt werden. Unklar sei derzeit auch, ob für diesen ein neues Fundament nötig sein wird oder nicht, so die Auskunft der Bahn.

Eine Alkotest Überprüfung beim Unfallverursacher verlief indessen negativ. Der entstandene Schaden wird derzeit auf insgesamt ca.155.000 Euro geschätzt.

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