Moin,

an nahezu jedem Bahnsteig an dem ich in der letzten Zeit war, steht dieses gelbe Schild. Wenn man auf einem relativ schmalen Bahnsteig steht und ein ICE mit 160 vorbeirauscht, ist das schon "Trainspotting mit Brusthaar"!

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Aber was mach das Schild an Bahnsteigen einer Strecke mit 80 km/h Höchstgeschwindigkeit (hier der Haltepunkt Bad Vilbel-Gronau an der Niddertalbahn)?

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Ich meine: Eine inflationäre Zunahme von Warnungen mach eine Warnung doch völlig wertlos. Wenn ich das Schild nur von einer Bimmelbahn kenne und dann wirklich an einem Bahnsteig stehe, an dem ein Zug in sehr hoher Geschwindigkeit vorbeirauschen könnte, nehme ich das Schild doch gar nicht mehr ernst. Die konsequente Fortsetzung dieser Bilderflut wäre doch die Einführung der Helmpflicht für Fußgänger!

Weiß jemand, nach welchen Richtlinien diese Schilder aufgestellt werden?

Viele Grüße,
Thorsten

Haupsächlich sollen die Schilder vor der gefährlichen Sogwirkung schnell vorbei fahrender Züge warnen.

Offiziell nennt sich das so:
"Warnschild am Bahnsteig vor dem Sog vorbeifahrender Züge"

Auch gibt es solche Schilder an wesentlich breiteren Bahnsteigen.
Und es werden wohl weitere Bahnsteige damit ausgestattet,weil es in letzter Zeit wegen der Sogwirkung immer wieder zu tödlichen Unfällen kam.

So sichern sich die Bahngesellschaften auch rechtlich ab.(Denke ich mir mal)


Aber nach welchen Schema die Schilder genau "verteilt" werden,weiß ich auch nicht.

Gruß Marcel

Moin,

zum Thema Sogwirkung hatte ich letzte Woche einen interessanten TV-Bericht gesehen:

http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitraege/2011/0131/03_schnellzuege.jsp

Dazu habe ich eine E-Mail an die Redaktion geschrieben um da Problem noch zu verdeutlichen:

Zitat :

Sehr geehrte Damen und Herren,

dieses Schreiben bezieht sich auf den Beitrag "Bahn: Gefährlicher Sog am Gleis". Ich fotografiere gerne an Bahnhöfen. Diese Warnschilder "Gefährlicher Sog" stehen aktuell an JEDEM Bahnsteig, auf dem ich in den letzten Jahren war (Ausnahme sind nur die Bahnhöfe, die vor der Renovierung stehen). Dabei ist es egal, ob die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke 60 oder 160 km/h ist! Diese Warnung vor dem gefährlichen Sog ist derart inflationär anzutreffen, dass die Wirkung der Schilder wirkungslos ist!

Eine inflationäre Zunahme von Warnungen wertet jede einzelne Warnung in ihrer Bedeutung ab!

Weiterhin entspricht der Aufbau der Bahnhöfe nicht mehr den Geschwindigkeiten, die heutzutage bei der Bahnhofsdurchfahrt erreicht werden. Es kann nicht angehen, dass ICEs mit über 150 km/h an Bahnsteigen vorbei rauschen, an denen Nahverkehrspassagiere auf ihren Zug warten

Mit freundlichen Grüßen,
Thorsten Sprenger

Um das Problem noch mal bebildert zu verdeutlichen:

Auf der Lahn-Kinzig-Bahn besteht nach meinen Informationen eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h ...
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Am rechten Bildrand sind übrigens die Reste der bereits in den Sechzigern abgebauten Strecke Nidda - Schotten zu sehen.

Leider habe ich im Moment keine Bilder vom Haltepunkz Niederrodenbach online, aber die Nahverehrszüge Richtung Frankfurt halten an einem Inselbahnsteig, an dem auch ICEs direkt vorbeifahren. Nach meinen Informationen ist die Strecke zwischen Gelnhausen und Hanau für 200 km/h zugelassen! Diese Hochbeschwindigkeitszüge fahren DIREKT am Bahnsteig vorbei.!

Viele Grüße,
Thorsten

Hmm, alles vergammelt.

Nö, als ich da war, war es frisch renoviert - ich hätte es gerne vergammelt gesehen!

Aber Indusi ist vorhanden ;D

Würde mich mal interessieren was die Redaktion antwortet.
In Regensburg Hbf donnern die Güterzüge (in der Nacht) auch immer ordentlich an den Bahnsteigen lang.

Gruß Marcel

Ja, das würde mich auch interessieren. Heute war ich in Frankfurt-Mainkur. Ein Güterzug kam direkt an dem Bahnsteig vorbei auf dem ich stand. Das ist schon nicht ohne!

Viele Grüße,
Thorsten

Stimmt,das hat es in sich.
Als Falko und ich mal in Regensburg den Nachtzug in Szene setzen wollten,kamen 2 Güterzüge direkt an unserem Bahnsteig vorbei.
Da wird es einem ganz anders.
Wäre klasse wenn du das Antwortschreiben hier veröffentlichen (sofern erlaubt) wenn du magst.Wäre mal ganz interessant.

Gruß Marcel

Ja, die Antwort veröffentliche ich. Im Moment überlege ich, ob ich der Bahn auch mal eine Kopie des Schreibens schicke – die betrifft es ja eigentlich!

Was habt ihr für Probleme eigentlich?

Es ist Sicherung genug da? Schon im kleinen Alter wird bekannt gegeben ein Bahnhof ist kein Ort zum spielen. Auf dem Bahnsteig ist eine weiße Linie vorhanden. Sie zeigt den Abstand an was Personen halten sollen wenn Zugfahrten stattfinden.

Und vorallem hat mal die überen gesagt: "Eine weiße Linie sagt mehr als tausend Plakate und Schilder"

In den Zugzielanzeigen wird reingetextet "Achtung Zugfahrten" also so sehe ich es bisher immer. Und Die Bahnhöfe sind i. d. R. für 100 km/h zugelassen. Und beim Güterzug täuscht es nun halt mal das Laufgeräusch, die Länge und der Fahrtwind.

Die Probleme liegen auf der Hand. Sie nicht zu erkennen zeugt von einer gewissen charakterlichen Unreife!

Die Probleme sind konkret:
1. Warnschilder mit der Gießkanne verteilt, werden zur Lächerlichkeit degradiert (oder zumindest zur Wirkungslosigkeit verdammt).
2. Seit die heutigen Bahnhöfe konzipiert wurden, hat sich die Geschwindigkeit der durchfahrenden Züge massiv erhöht. Wenn man schon

Es ist schon klar, dass jeder Mensch für seine eigenen Handlungen verantwortlich ist. Jeder Mensch muss wissen, wann er sich in welche Gefahr begibt. Sehr vieles bei der persönlichen Gefahreneinschätzung ist in den persönlichen Erfahrungen begründet. Im Fall des im Film erwähnten Rentnerehepaares ist es eben so, dass Züge früher im Bahnhof oder am Haltepunkt nur so schnell am Bahnsteig vorbeigefahren sind, dass vom Luftsog quasi keine Gefahr ausgegangen ist!

Mein Vorwurf an die Bahn ist, einerseits Verkehre so zu führen, dass Menschenleben unnötig gefährdet werden. Andererseits werden berechtigte Warnungen dadurch egalisiert, dass die selben Warnungen an völlig ungefährlichen Stellen auch ausgesprochen werden.

Viele Grüße,
Thorsten

Baureihe 152 schrieb:

Was habt ihr für Probleme eigentlich?

Unsere "Probleme" stehen hier in dem Thread,wenn du dir mal angewöhnen würdest die Texte gewissenhaft zu lesen!

Baureihe 152 schrieb:

Sie zeigt den Abstand an was Personen halten sollen wenn Zugfahrten stattfinden.Und vorallem hat mal die überen gesagt: "Eine weiße Linie sagt mehr als tausend Plakate und Schilder"

Aha,da ist wohl die weiße Linie für dich das Maß aller Dinge?
Dann frage ich mich blöß warum da gerade mal nen Meter Platz zur Bahnsteigkante ist.in meinen Augen schon gefährlich nahe.

Baureihe 152 schrieb:

Und beim Güterzug täuscht es nun halt mal das Laufgeräusch, die Länge und der Fahrtwind.

Ist der Fahrtwind eines Güterzug etwa ein anderer als beim Personenzug?

Baureihe 152 schrieb:

Schon im kleinen Alter wird bekannt gegeben ein Bahnhof ist kein Ort zum spielen.

Also sind wir kleine Kinder,die weil wir Fotos machen am Bahnsteig spielen wenn ich das richtig verstanden habe?

Baureihe 152 schrieb:

In den Zugzielanzeigen wird reingetextet "Achtung Zugfahrten" also so sehe ich es bisher immer.

Ich wußte noch gar nicht das es unter anderem auf kleineren Unterwegsbahnhöfen Zugzielanzeiger gibt.Oder habe ich da was verpasst?


Gruß Marcel

Moin,

ich war heute mal an einem ehemaligen Bahnhof an der Lahn-Kinzig-Bahn (Gießen - Gelnhausen). Das ist zwar eine "Hauptstrecke" (Gelächter), aber die Höchstgeschwindigkeit sind 85 km/h. Der ehemalige Bahnhof Mittel-Gründau liegt in einer eher engen Kurve, was die Geschwindigkeit noch reduzieren dürfte.

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Man kann es schon auf der Fast-Totalen erkennen: Auch hier wird vor der Sogwirkung vorbeifahrender Züge gewarnt:

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Auf der Strecke ist seit Jahrzehnten kein Güterverkehr mehr. Vor Jahrzehnten waren das Transporte von Militär-LKWs und Panzern, die auf der Strecke gerollt sind. Seit die Amies aus Gelnhausen und Büdingen abgezogen sind, verkehren da nur noch eher glattflächige Nahverkehrszüge und seit den Neunzigern nur noch Triebwagen. Die Sogwirkung vorbeifahrender Züge dürfte eher gering sein (zumal kein Zug mehr an einer Station durchfährt).

Trotzdem steht da das betreffende Schild mehrfach. Wer die Gefahr vorbeifahrender Züge aufgrund der Erfahrungen in Mittel-Gründau abschätzt, wird zumindest unangenehm überrascht sein, wenn er in diese Situation kommt:

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Viele Grüße,
Thorsten

Die weiße Linie ist sicherung genug. Ist auch so anerkannt durch das EBA. JEder Bahnhof wird mit den "Fahrgastinformationsanlagen" ausgestattet. Sprich die werden von der TP geleitet und nach und nach werden dort Textbausteine eingefügt diese dann auch von einer Computerstimme widergegeben werden. Also herrscht da auch noch Sicherung.

Und ja viele haben vorm Güterzug mehr respekt als vom ICE allein vom Geräusch her. Das ist ja das schlimme. Nicht um sonst tröten die ICE bei mir so oft.