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| Thema: Main-Weser-Bahn Sa 26 März 2016 - 10:54 | |
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- „Keine Alternative zum Gleisausbau“
Frankfurter S-Bahn-Anwohner laufen seit Jahren Sturm gegen den geplanten Ausbau der Main-Weser-Bahn – Befürworter des Transportwegs Schiene kämpfen dafür.
Vertreter der Deutschen Bahn, des Wetteraukreises, mehrerer Städte und Gemeinden sowie der Fahrgastverbände haben sich getroffen und über den geplanten Ausbau der Main-Weser-Bahn beraten. Ergebnis: Das Projekt soll künftig positiv beworben werden.
Auf Initiative der Grünen hatte im Dezember die Verbandsversammlung des Zweckverbands Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) einstimmig beschlossen, alle am Ausbau der Bahnstrecke interessierten Akteure „an einen Tisch zu holen, um gemeinsame Aktivitäten der Befürworter des Ausbaus zu initiieren“.
Vertreter des Aktionsbündnisses „Bahnane“, das sich gegen den Ausbau der Strecke der S-Bahnlinie 6 ausspricht, seien zu der Veranstaltung in der Verwaltung der Oberhessischen Versorgungsbetriebe in Friedberg „ganz bewusst nicht eingeladen“ worden, sagte ZOV-Verbandsvorsitzender Karl-Heinz Schneider nach dem Treffen auf einer Pressekonferenz.
Das Bündnis Bahnane wehrt sich besonders in Frankfurt vehement gegen die Pläne. „Nur zwei Gleise sind für die S-Bahn bestimmt“, sagt Sprecher Michael Hub. Auf den anderen sollen ICE, Regionalbahnen und Güterzüge fahren. Zudem sei die Wirtschaftlichkeit des Projekts fraglich.
An dem Treffen des runden Tischs nahmen neben Landrat Joachim Arnold (SPD) und mehreren Bürgermeistern auch Klaus Vornhusen, der für Hessen zuständige Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, André Kavai, der Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, sowie Vertreter des hessischen Verkehrsministeriums teil.
Schneider sagte, die Befürworter des Infrastrukturprojekts seien zu der Einschätzung gelangt, dass die positiven Auswirkungen des geplanten Streckenausbaus nicht ausreichend in der Öffentlichkeit gewürdigt würden. Daher sei gestern beschlossen worden, eine Arbeitsgruppe zu gründen, um die Öffentlichkeitsarbeit zugunsten des Vorhabens zu intensivieren. Neben Vertretern der Bahn sollen in dem Arbeitskreis etwa Vertreter des Kreises, der Kommunen, der Wirtschaftsförderung und der Fahrgastverbände vertreten sein.
„Ohne Wenn und Aber“
Landrat Arnold äußerte, der Kreis stehe „ohne Wenn und Aber“ zu dem Projekt. 7,8 Millionen Euro würden im aktuellen Haushalt für die Arbeiten am ersten Bauabschnitt zwischen Frankfurt und Bad Vilbel bereitgestellt. Angesichts der prognostizierten Zunahme der Bevölkerung in der Wetterau müsse „Überzeugungsarbeit geleistet werden“, dass der viergleisige Ausbau der Strecke bis Friedberg „dringend notwendig“ sei. Es gebe „keine Alternative zum Ausbau“, sagte Arnold.
Vornhusen äußerte, es dürfe „kein Stauen und Stocken auf den Schienen geben“. Die Main-Weser-Bahn sei schon längst an ihre Kapazitätsgrenze gelangt. Mit dem geplanten Ausbau, der im Herbst 2017 beginnen soll, würden die Pünktlichkeit der Züge, die Attraktivität der Bahnstationen und der Lärmschutz an der Strecke verbessert. Entgegen den Aussagen der Projektkritiker werde die Strecke zwischen Frankfurt und Friedberg auch nicht zu einer Hauptroute für den Güterzugverkehr ausgebaut, sagte Vornhusen.
Gerd-Dietrich Bolte, bei der Netzgesellschaft der Deutschen Bahn für Großprojekte in der Mitte Deutschlands verantwortlich, äußerte sich „zuversichtlich“, dass der Bund im Frühsommer die finanziellen Mittel für das Bauvorhaben freigebe. Die Kritiker des Projekts halten den Ausbau für „gesetzeswidrig“, weil sich die Kosten für das Projekt von ursprünglich 163 Millionen im Jahr 2003 auf inzwischen rund 323 Millionen Euro allein für den ersten Bauabschnitt verdoppelt haben. Bernhard Maßberg vom hessischen Verkehrsministerium sagte hingegen, das Ministerium sei „der festen Überzeugung“, dass sich das Projekt auch unter dem Kosten-Nutzen-Aspekt als wirtschaftlich erweisen werde. fr-online |
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