hzol 2.Administrator
Hausstrecke : 580.1
Geschlecht :
Sternzeichen :
Alter : 59
Anzahl der Beiträge : 7718
Anmeldedatum : 06.06.11
| Thema: Marktredwitz - Elektrifizierung auf dem Abstellgleis So 18 Sep 2011 - 1:42 | |
| - Zitat :
- Das Bundesverkehrsministerium will nach Informationen von Petra Ernstberger die Modernisierung der Bahnstrecke Nürnberg-Marktredwitz-Prag auf Eis legen. Die Bundestagsabgeordnete nennt das eine Katastrophe.
Marktredwitz - Bei einem Besuch der Bayern-SPD in Tschechien hat Petra Ernstberger Informationen mit schwerwiegenden Folgen für die Region erhalten. Der stellvertretende tschechische Verkehrsminister Ivo Toman teilte der Delegation am Freitag mit, dass das deutsche Bundesverkehrsministerium die Elektrifizierung der Strecke Nürnberg-Marktredwitz "abmoderiert" habe. Daraufhin entschieden die Politiker des Nachbarlandes, die wenigen fehlenden Kilometer auf tschechischer Seite von Marktredwitz nach Eger (Cheb) ebenfalls nicht zu ergänzen.
Quelle: frankenpost.de |
|
hzol 2.Administrator
Hausstrecke : 580.1
Geschlecht :
Sternzeichen :
Alter : 59
Anzahl der Beiträge : 7718
Anmeldedatum : 06.06.11
| Thema: EU-Nachbarn investieren mehr Di 20 Sep 2011 - 18:01 | |
| - Zitat :
- Eine Welle der Empörung erhebt sich gegen das Vorhaben des Bundesverkehrsministeriums, die Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg - Eger auf Eis zu legen. Im Süden droht das Konkurrenz-Projekt der "Donau-Moldau-Bahn".
Auf bayerischer Seite bleibt vorerst die Kombination Dieseltriebwagen und Neigetechnik: Ein Pendolino von Nürnberg nach Eger macht Station in Marktredwitz.
Marktredwitz / Eger - 21 Jahre nach Einführung der Reisefreiheit und sieben Jahre nach dem EU-Beitritt Tschechiens ist der Schienenweg von Nürnberg über Marktredwitz nach Eger noch auf dem gleichen Stand wie vor dem Fall des Eisernen Vorhangs. Auf deutscher Seite wohlgemerkt, denn in Böhmen erkennt man die Fortsetzung der internationalen Strecke über Pilsen nach Prag kaum wieder. Zwischen Eger, Marienbad und Pilsen ließ das tschechische Verkehrsministerium in den vergangenen fünf Jahren alle Gleise, Bahnsteige sowie die bereits seit den 60er-Jahren vorhandenen Oberleitungen erneuern. Zwischen Pilsen und Prag finden derzeit Begradigungen enger Kurvenbögen neben dem rollenden Rad statt. Insgesamt hat Tschechien mit EU-Fördermitteln bislang 467 Millionen Euro in diese Strecke "TEN-V-22" des Transeuropäischen Netzes investiert. Trotz eines Staatsvertrags und der Aufnahme des Projekts in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans droht auf deutscher Seite eine Stagnation. Wie berichtet, hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger vom stellvertretenden tschechischen Verkehrsminister Ivo Toman erfahren, dass das Bundesverkehrsministerium die Elektrifizierung der Strecke Nürnberg - Marktredwitz "abmoderiert" und auf Eis gelegt habe. Der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, zugleich Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-Ost, hält an der "Hofer Erklärung" vom September 2010 fest, wonach eine gleichrangige Elektrifizierung der Strecken Nürnberg-Marktredwitz-Hof / Eger und Regensburg-Marktredwitz-Hof gefordert wird. "Wir können die Meldungen, wonach das Bundesverkehrsministerium die Elektrifizierung der Strecke Hof/Eger-Marktredwitz-Nürnberg nicht länger verfolgt, nicht bestätigen", teilte Fichtner gestern auf Anfrage der Frankenpost mit. Der Hofer OB geht davon aus, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer während seines Aufenthalts in Oberfranken in dieser Woche diese Meldung bestätigen oder dementieren wird. Mehrere Landtags- und Bundestagsabgeordnete sprechen von einer "Katastrophe", sollte dieses Einspar-Szenario zutreffen. Vor dem Hintergrund des konkurrierenden Bahnprojektes der Donau-Moldau-Bahn zwischen München, Regensburg, Furth im Wald, Pilsen und Prag befürchtet die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg (Die Grünen) eine Schwächung der oberfränkischen Industrie-Betriebe. "Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg-Marktredwitz-Prag" würde die strukturschwache Region Oberfranken stärken und besser mit der Metropolregion Nürnberg vernetzen", erklärt Scharfenberg. Sie fordert den gleichrangigen Ausbau der Strecken nach Nürnberg und Regensburg, was im Gegensatz zur Fichtelgebirgs-Autobahn ein gutes Beispiel für eine nachhaltige Verkehrspolitik sei. Ebenfalls von einer "Katastrophe" spricht Landtagsabgeordneter Peter Meyer (Freie Wähler), sollte das Projekt tatsächlich auf Eis gelegt werden. Wie Meyer erläutert, hat er sich in einer schriftlichen Anfrage im Landtag bestätigen lassen, dass die Brücken im Pegnitztal so erneuert werden, dass sie alle Normen für eine Elektrifizierung erfüllen. Geschäftsführer Fritz Czeschka von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr bestellt, hält die Elektrifizierung beider Strecken - nach Nürnberg und nach Regensburg - für wünschenswert. Wie Czeschka erläutert, hat die BEG mit den sächsischen Zweckverbänden noch keine Vereinbarung über den künftigen Verkehr auf der Franken-Sachsen-Magistrale nach Abschluss der Elektrifizierung zwischen Hof und Reichenbach getroffen. Dies hänge seitens der Industrie von neuen Fahrzeugen ab, die nicht in Sicht seien. Schlusslicht Deutschland Karl-Peter Naumann, der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, befürwortet die Elektrifizierung beider Strecken und fordert generell mehr Geld für den Schienenausbau. Er verweist auf die Statistik des Verbandes "Allianz pro Schiene", wonach Deutschland im europäischen Vergleich eines der Schlusslichter sei. Demnach investiert die Bundesrepublik pro Kopf 53 Euro in die Schieneninfrastruktur, während es in den Niederlanden 159 Euro und in Österreich 230 Euro sind.
Quelle: frankenpost.de |
|