hzol 2.Administrator
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| Thema: Halle - Bahn ficht geplante Vergabe von S-Bahn-Verkehr an Mi 20 März 2013 - 13:11 | |
| - Zitat :
- Halle/Leipzig. Die Deutsche Bahn-Tochter DB Regio ficht die geplante Vergabe von Teilen des Schienennahverkehrs im Raum Halle an den Konkurrenten Abellio an. «Die Bahn hat einen Nachprüfungsantrag gestellt», sagte Klaus Rüdiger Malter, Geschäftsführer von Sachsen-Anhalts Nahverkehrsgesellschaft Nasa, der in Halle erscheinenden «Mitteldeutschen Zeitung» (Mittwochausgabe). Die zweite Vergabekammer am Landesverwaltungsamt in Halle werde die anvisierte Vergabe nun überprüfen.
In einer europaweiten Ausschreibung hatte Abellio, eine Tochter der niederländischen Staatsbahn, Anfang März den Zuschlag erhalten, ab Ende 2015 den Betrieb des sogenannten S-Bahn-Netzes Teil 2 zu übernehmen. Der Auftrag hat einen Wert von 1,1 Milliarden Euro. Auftraggeber sind die Länder Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig. DB-Regio, die bisher auf den Strecken fährt, ging leer aus.
Abellio ist schon seit 2005 in Nordrhein-Westfalen im Schienenverkehr engagiert und betreibt in Deutschland auch Busse, etwa in Sachsen.
Die Auftragsvergabe durch die Länder Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie durch den Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig ist aber noch nicht formal abgeschlossen, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg kürzlich mitgeteilt hatte. (dpa)
MZ |
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| Thema: S-Bahn-Netz II Abellio kontra DB Regio Di 28 Mai 2013 - 1:27 | |
| - Zitat :
- Der Streit um die Vergabe einer der größten Aufträge im Regionalverkehr auf der Schiene an Abellio erhält neue Nahrung. Der Bahn-Betriebsrat meint, dass das Angebot der unterlegenen DB Regio günstiger war.
HALLE/MZ. Mit einem Volumen von 1,1 Milliarden Euro ist es einer der größten Aufträge im Regionalverkehr auf der Schiene: Von Ende 2015 an soll das Bahnunternehmen Abellio für 15 Jahre in der Region die zweite Stufe des S-Bahn-Netzes betreiben, mit Strecken von Halle und Leipzig nach Bitterfeld, Dessau, Wittenberg und Magdeburg. Doch noch ist nicht klar, ob die Tochter der niederländischen Staatsbahnen tatsächlich zum Zuge kommt. Erst hat die bei der Vergabe durch die Landesnahverkehrsgesellschaft Nasa unterlegene Deutsche Bahn Einspruch eingelegt. Nun erhält der Streit neue Nahrung: Der Betriebsrat von DB Regio behauptet, die Bahn habe das kostengünstigere Angebot abgegeben - und hätte deswegen eigentlich den Zuschlag erhalten müssen.
Betriebsratschef Manfred Ohme beruft sich dabei auf Informationen aus Kreisen der Nasa, des Verkehrsministeriums und des Landtages. Demnach habe die DB Regio zum Beispiel bei den Kosten pro Streckenkilometer unter Abellio gelegen. Die Nasa wies die Behauptung zurück. „Das trifft nur zu, wenn man lediglich die reinen Kosten betrachtet“, sagte Geschäftsführer Rüdiger Malter. Die Vergabe habe sich aber zu 80 Prozent an den Kosten und zu 20 Prozent am Betriebskonzept und am Service orientiert. Daraus sei ein sogenannter Wertpreis errechnet worden, der den Ausschlag gebe. „Und da liegt Abellio besser.“ Zu Details wollte sich Malter mit Blick auf das laufende Einspruchsverfahren ebenso wenig äußern wie Abellio.
Sitzmontage als Kostenfaktor
Nach MZ-Informationen hat Abellio beim Betriebskonzept unter anderem damit gepunktet, in seinen Zügen eine bestimmte Anzahl von Sitzen kostenlos aus- und einzubauen, um den Stellplatz für Fahrräder an den Bedarf anpassen zu können. Das ist für das Land wichtig, weil die kostenlose Fahrradmitnahme in Zügen auf immer mehr Interesse stößt, vor allem in der warmen Jahreszeit. Der Aus- und Einbau der Sitze sei ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor, sagen Fachleute.
Bei der Bahn geht die Angst vor dem Verlust von Jobs um. Rund 900 Stellen stünden auf dem Spiel, wenn Abellio auch noch die S-Bahn-Strecken betreiben werde, heißt es in einem offenen Brief des Betriebsrates. Bereits im vergangenen Jahr war das Saale-Thüringen-Südharz-Netz, unter anderem mit den Linien Halle-Eisenach und Halle-Kassel, an Abellio vergeben worden. Die Firma versucht die Befürchtungen des Bahn-Betriebsrates zu zerstreuen: Für beide Netze würden jeweils rund 350 Mitarbeiter benötigt. Für das Südharz-Netz sei mit DB Regio eine Übernahme-Regelung getroffen worden, sagte Abellio-Geschäftsführer Bernard M. Kemper. Rund 100 Bahn-Beschäftigte hätten bereits eine Bewerbung abgegeben. Die Mitarbeiter würden nach dem Tarifvertrag bezahlt, den Abellio mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG geschlossen habe.
Tarife wie andere Privatbahnen
Die Lokführergewerkschaft GDL hatte zuletzt behauptet, damit lägen die Löhne 6,5 Prozent unter denen der Bahn. „Ich weiß nicht, wo diese Zahl herkommt“, sagte Kemper. Der Tarif zwischen Abellio und der EVG sei vergleichbar mit den Verträgen, die andere private Bahnbetreiber mit der GDL geschlossen hätten. MZ |
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