hzol 2.Administrator
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| Thema: S-Bahn Nürnberg - Bamberg Fr 7 Jun 2013 - 20:00 | |
| - Zitat :
- S-Bahn-Ausbau könnte aus dem Takt kommen
Verschwenk wird zur Hürde - Fürther Politik kann Fertigstellung um acht Jahre verzögern - 07.06.2013 07:00 Uhr
NÜRNBERG - Ab 2017/2018 soll das ganze S-Bahnnetz in der Region im 20- oder 40-Minuten-Takt bedient werden. Sollte der geplante S-Bahn-Verschwenk zwischen Unterfarrnbach und Kleingründlach aber neu geplant werden müssen, weil die Fürther Politik sich durchsetzt und der S-Bahnbau doch auf der vorhandenen Bahntrasse erfolgt, dann könnte sich Fertigstellung der S-Bahnstrecke von Nürnberg nach Bamberg bis 2025 verzögern.
Im Verkehrsausschuss zitierte OB Ulrich Maly am Donnerstag aus einem Brief des Bahnvorstands an die Oberbürgermeister von Nürnberg, Fürth und Erlangen, der diesen Zeitpunkt nannte. Maly und seine Kollegen Siegfried Balleis und Thomas Jung wollten von der Bahn wissen, ob es durch eine Umplanung zu Verzögerungen beim Bau der S-Bahn kommen würde, wer die Mehrkosten tragen würde und ob die S-Bahn, wenn sie doch auf der vorhandenen Trasse weiterfährt, die Zuschussvorgaben durch die Kosten-Nutzen-Rechnung erreichen würde.
Die Antworten der Bahn waren eindeutig: Die anfallenden Mehrkosten müsse die Stadt Fürth tragen, die neue Kosten-Nutzen-Rechnung würde nicht die Zuschussvorgaben erreichen und eine Umplanung hätte zur Folge, dass die Inbetriebnahme der neuen S-Bahnstrecke erst in über zehn Jahren erfolgen könne.
„Auch ich gehe davon aus, dass die Zeit der Gespräche vorbei ist“, sagte Maly. Er meint damit, dass wohl nur noch die Gerichte den S-Bahn-Verschwenk stoppen können. Fürther Politiker und Anlieger der Bahnstrecke wollen unbedingt den Bau der S-Bahn-Infrastruktur auf der vorhandenen Bahntrasse und keinen Verschwenk der Trasse Richtung Nürnberg.
Entscheidung im Herbst
Sirko Kellner, Leiter Produktion bei der DB-Netz, geht davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren für den Verschwenk zwischen Unterfarrnbach und Großgründlach im Herbst beendet wird, und er hofft darauf, dass es keine Klagen gibt: „Wir gehen den gesetzlich vorgeschriebenen Weg.“ 2016 könnte dann dieser Streckenabschnitt vierspurig ausgebaut sein, bis 2018 dann die noch fehlenden Abschnitte bis Bamberg. Erst dann könne bei der S1 zwischen Nürnberg und Bamberg der 20- oder 40-Minuten-Takt gesichert eingeführt werden.
Der Verkehrsausschuss des Stadtrats hatte Spezialisten von der Bahn eingeladen, um zu erfahren, wie es um die Probleme des S-Bahnnetzes steht. Kellner räumte ein, dass der Beginn des S-Bahnnetz-Ausbaus im Jahr 2010 etwas überhastet gewesen und es deshalb zu vielen Verspätungen gekommen sei.
„Es gibt einen direkten Zusammenhang von fertiggestellter Infrastruktur und Pünktlichkeit“, sagte Anja Steidl, Marketingleiterin von der DB Regio. Durchschnittlich führen inzwischen 95 Prozent der S-Bahn-Züge im Raum Nürnberg pünktlich. Bei der S1 liege der Wert darunter. Bei der S2, die über einen eigenen Gleiskörper verfüge, seien es schon 99 Prozent. „Pünktlich“ als Einstufung lässt bei der Bahn eine Abweichung im Einzelfall von 5,59 Minuten zu. Dass für die Kunden der S-Bahnnetz-Ausbau holprig gewesen sei, liege auch am verspäteten Einsatz der neuen Züge.
Streitobjekt: Zweiter S-Bahnzugang in Fischbach
„Die Züge waren für September 2009 bestellt. Am 10. April nahmen wir jetzt das letzte Fahrzeug in Betrieb“, sagte Steidl. Auch beim Ausbau der S-Bahnhöfe kam die Bahn voran: 66 von 75 Bahnhöfen sind inzwischen barrierefrei erschlossen. Laut Claudia Gremer, Bahnhofsmanagerin von DB Netz, konnten die S-Bahnen 2012 3,6 Prozent mehr Kunden gegenüber 2011 zum Umsteigen auf die Schiene bewegen: „Die Prognosen haben wir damit nicht erreicht. Uns fehlt der 20-Minuten-Takt nach Erlangen. Er würde viele Probleme lösen.“
Die Nachfrage der Stadträte nach einem zweiten Aufgang bei der S-Bahnhaltestelle Fischbach beantwortete Steidl lapidar: „Ein zweiter Zugang war im Planfeststellungsbeschluss nicht vorgesehen.“ Wenn die Menschen an der kürzesten Stelle und nicht an der sichersten Stelle die Straße überqueren, dann sei dies eine Angelegenheit der Stadt. Diese Einstellung wies Maly zurück. Der Streit geht weiter. nordbayern.de |
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