Erste von insgesamt 100 umgebauten S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet • DB Regio Hessen investiert in den nächsten zwei Jahren 100 Millionen Euro in die Modernisierung der S-Bahn-Flotte(Frankfurt am Main, 30. Juli 2013) Parallel zur bereits erfolgten Bestellung von 91 Neufahrzeugen für die S-Bahn Rhein-Main hat in diesem Monat die Modernisierung der auf den Linien S2 bis S6 eingesetzten Züge der Baureihe ET 423 begonnen. Gemeinsam mit Professor Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), hat heute Peter Rumpf, Leiter der S-Bahn Rhein-Main, das erste umgebaute Fahrzeug in der S-Bahn-Werkstatt Frankfurt präsentiert.
„Ich freue mich, dass unsere S-Bahn-Flotte mit der neuen Innenausstattung der ET 423 und den 2014 dazu kommenden ET 430 insgesamt deutlich moderner wird. Die Fahrgäste werden dann den Unterschied zwischen den beiden Typen vermutlich kaum noch bemerken“, so Peter Rumpf.
Für das neuwertige Erscheinungsbild sorgen neue Scheiben, frisch beschichtete Decken und Wandverkleidungen sowie neue Sitzpolster. Im Bereich der Kopfstützen sind die Sitze mit Kunstleder überzogen. Der helle Innenraum kommt durch eine moderne Beleuchtung besonders gut zur Geltung. Damit die Züge auch äußerlich in neuem Glanz erstrahlen, wurden Kratzer und Beulen beseitigt und der Lack aufgefrischt. Die Klimaanlage sorgt weiterhin in allen Räumen für ein angenehmes Innenraumklima für die Fahrgäste.
Das Fahrzeug bietet 184 Sitzplätze sowie 352 Stehplätze. An allen Sitzgruppen wurden zusätzliche Haltestangen eingebaut.
Hinter dem Führerraum befindet sich an beiden Fahrzeugenden ein variabel nutzbarer und barrierefreier Mehrzweckraum, der nach den neuesten Vorgaben der europäischen Verordnung ausgestaltet ist. Der Rollstuhlplatz ist mit einer Sprechstelle ausgerüstet. Daneben oder an der gegenüberliegenden Fahrzeug-seite befindet sich ein Begleitersitz. Darüber hinaus bietet der Mehrzweckraum Platz für Fahrräder und Kinderwagen.
Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sind sowohl im Fahrzeuginneren als auch auf beiden Fahrzeugseiten außen in unmittelbarer Nähe der jeweils ersten Tür hinter dem Führerraum spezielle Anforderungstaster mit einem Rollstuhlsymbol eingebaut. Durch Betätigung dieser Taster bekommt das Fahrpersonal den Hinweis, dass mobilitätseingeschränkte Fahrgäste einsteigen wollen und evtl. eine Hilfestellung benötigen. Zur Überbrückung des Höhenunterschieds zwischen Fahrzeug und den zum Teil nur 76 cm hohen Bahnsteigen wird eine mobile Einstiegshilfe für Rollstuhlfahrer mitgeführt.
Mehr Sicherheit für die Fahrgäste bietet insbesondere die Videoaufzeichnung im Fahrgastraum. Die Bilder werden 72 Stunden gespeichert. Sollten innerhalb der Zeit Vorkommnisse gemeldet werden, können die Aufzeichnungen unter Berücksichtigung der Datenschutzrichtlinien zur Beweissicherung ausgewertet werden. In jedem Einstiegsbereich ist eine Fahrgastsprechstelle angeordnet, deren Bedienelemente an den Türen zum Mehrzweckbereich für Rollstuhlfahrer niedriger angeordnet werden. Die Fahrgastsprechstellen sind mit visuellen und taktilen Symbolen gekennzeichnet.
Das Fahrzeug ist für ein erweitertes Fahrgastinformationssystem mit Fahrplaninformationen und Anschlussmöglichkeiten in Echtzeit vorbereitet. Es wird ergänzt durch ein Infotainment-System, welches die Fahrgäste auf jeweils zwei Monitoren je Fahrzeugteil mit Informationen rund um die Reise mit der Bahn versorgt. Bis zur Fertigstellung der notwendigen Software laufen zunächst noch die gewohnten Haltestellenansagen ab.
DB Regio Hessen investiert in den nächsten zwei Jahren 100 Millionen Euro in die zeitgemäße Erneuerung der S-Bahn-Flotte. Die Modernisierungsarbeiten an einem Fahrzeug dauern 5 Wochen.
„Mit dem Umbau von 100 Fahrzeugen haben wir uns ein großes Projekt vorgenommen. Für die dafür notwendigen Anpassungen im Fahrzeugeinsatz der nächsten Monate möchte ich unsere Fahrgäste jetzt schon um Verständnis bitten. Wie wir sehen, lohnt sich die Mühe.", betonte Peter Rumpf abschließend.
DB