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 Fernverkehr im Saaletal nach 2017

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hzol
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Fernverkehr im Saaletal nach 2017 _
BeitragThema: Fernverkehr im Saaletal nach 2017   Fernverkehr im Saaletal nach 2017 EmptyFr 30 Aug 2013 - 11:54

Tino Zippel schrieb:
Intercity im Saaletal: Verkehrsclub mit Alternative zum Bahnkonzept

Alternatives Konzept für den Fernverkehr aufgestellt: Aller zwei Stunden soll ein Fernzug in Jena und Saalfeld halten. So sieht es auch der Planfeststellungsbeschluss für die ICE-Neubaustrecke durch den Thüringer Wald vor.

Jena. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bezeichnet das von der Deutschen Bahn aufgestellte Fernverkehrskonzept für Mitteldeutschland für die Zeit ab 2018 als fahrgast­unfreundlich. Den Plänen zufolge verlieren Jena, Saalfeld, Weimar und Naumburg ihren ICE-Systemhalt. Einzig Jena erhält vier ICE-Fahrten pro Tag.

"Das entspricht in keiner Weise dem, was wir uns vorstellen", sagt Clemens Kahrs vom VCD. Selbst die vorgesehenen zwei ICE-Fahrten von Jena nach Berlin und die abendlichen Rückfahrten Berlin-Jena hält er für nicht ausreichend. "Die Gegenrichtungen müssen berücksichtigt werden, da Geschäftsleute sonst Jena am Morgen nicht erreichen." Die drei täglichen Intercity-Zugpaare auf der Mitte-Deutschland-Schiene zwischen Gera und dem Ruhrgebiet bezeichnet er als "Placebo". Kahrs gehört zu den Autoren des VCD-Fernverkehrskonzeptes. "Wir wollten damit die Deutsche Bahn aus der Reserve locken, dass es auch funktioniert, einen Fahrplan zu stricken, der mit guten Anschlüssen die Fläche erschließt und nicht nur schnellstmöglich Reisende ohne Zwischenhalt von Berlin nach München befördert."

Das Konzept setzt darauf, dass alle Großstädte möglichst jede Stunde einen Fernbahn­anschluss besitzen. Städte mit 50.000 Einwohnern sollen im Zwei-Stunden-Takt bedient werden. Die schnellen ICE-Fahrten laufen über die Neubau­strecken. Das Konzept sieht dennoch Raum für Fernverkehr auf der Strecke von Leipzig über Jena und Saalfeld nach Nürnberg und von dort über Stuttgart nach Karlsruhe. In der Gegenrichtung besteht in Leipzig Anschluss in Richtung Berlin.

Statt eines ICE soll dem Plan zufolge ein lokbespannter Intercity im Zwei-Stunden-Takt rollen, der in Saalfeld, Naumburg und Lichtenfels gute Anschlüsse an den Regional­verkehr bietet. Der VCD hat sein Fernverkehrskonzept von einem renommierten Planungsbüro mit einem Fahrplan untersetzen lassen, so dass sich die Züge durchs Saaletal gut ins Netzwerk einfügen.

Diese Variante eines zweistündlichen Fernzuges kommt im übrigen nah an den Planfeststellungsbeschluss für die Neubaustrecke durch den Thüringer Wald aus den 1990er Jahren. Dieser sieht vor, dass zwar die ICE über die Neubaustrecke rollen sollen, aber weiter ein Fernverkehrsangebot auf der Saalbahn bestehen soll - konkret realisiert durch einen Interregio. Allerdings hat die Bahn diese Zugkategorie bereits Mitte des vergangenen Jahrzehnts aus dem Programm genommen, weil sie sich den Angaben zufolge nicht gerechnet hat.

Seit der Bahnreform in den 1990er Jahren gilt: Während der Regionalverkehr in Länderhand liegt und bezuschusst werden darf, muss sich der Fernverkehr selbst tragen. Das führt dazu, dass die Deutsche Bahn vor allem auf die Wirtschaftlichkeit der Verbindungen schaut. Wie es aus dem Konzern heißt, sind die meisten Fahrgäste in den ICE durch das Saaletal nur Durchreisende, die künftig die schnelleren Angebote nutzen.

Zum Aufkommen an den Thüringer Stationen hält sich die Bahn bedeckt. Hinter vorgehaltener Hand ist für Jena von etwa 1000 Fernverkehrsfahrgästen pro Tag die Rede, die sich jedoch auf die 30 täglichen Züge verteilen. In Saalfeld sind die Einsteigerzahlen deutlich niedriger.

Dennoch erwacht nun die Region. Landrat Hartmut Holzhey plant eine "Verkehrsinfrastrukturkampagne", um zumindest eine Verlängerung der vier bis Jena geplanten ICE-Züge nach Saalfeld zu erreichen. Bislang hatten sich die Lokalpolitiker vor allem über die neuen Regionalzugangebote wie den Franken-Thüringen-Express gefreut, der von Jena nach Nürnberg fährt und mehrfach im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt hält.

Für den VCD sind diese Angebote, die als Ersatz von den Bundesländern bestellt und bezuschusst werden, keine Alternative für den Fernverkehr. Die Züge brauchen eine halbe Stunde länger von Jena nach Nürnberg und bieten nicht den Komfort eines Fernzuges. Dennoch graben sie laut Kahrs "ein gewisses Fahrgast­potenzial" ab. Das könnte sogar Drittanbieter abschrecken, die womöglich ein Fernverkehrsangebot auf der Saalbahn planen.

Der Verkehrsclub will sein Konzept weiter fortschreiben und hofft auf Verbesserungen - zumindest lud die Strategie­abteilung der Deutschen Bahn mehrfach zu Treffen ein.
OTZ
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