Bahn-Betrieb am Hochrhein und im Klettgau
Betriebsqualität für DB und Bahnkunden unbefriedigend(Stuttgart, 20. November 2013) Die Betriebsqualität auf der Hochrheinstrecke zwischen Basel und Singen war nach der Wiedereröffnung der Strecke am 5. Oktober 2013 unbefriedigend sowohl für die Deutsche Bahn AG als auch für die Fahrgäste.
Heute informierten in Schaffhausen Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Baden-Württemberg, Jürgen Lange, Beauftragter der Deutschen Bahn AG für die deutschen Eisenbahnstrecken auf Schweizer Gebiet, Frank Buermeyer, Sprecher und kaufmännischer Leiter DB Regio Südbaden, und Udo Becker, Leiter Produktionsdurchführung Freiburg DB Netz AG, über die Ursachen von Verspätungen und Zugausfällen sowie über bereits durchgeführte und noch geplante Maßnahmen, um die Qualität des Zugbetriebs in der Hochrhein-Region zu verbessern und zu stabilisieren.
Verantwortlich für die Verspätungen nach der Inbetriebnahme des neuen Doppelspurabschnitts zwischen Schaffhausen und Erzingen ab 6. Oktober war eine Vielzahl unterschiedlicher Störungen. In der Folge sank die Haltepünktlichkeit im Kanton Schaffhausen (Abschnitt Erzingen–Schaffhausen) im Oktober 2013 auf durchschnittlich 88 Prozent (gegenüber 96,5 Prozent im Vorjahresmonat):
InfrastrukturNotwendige Restarbeiten nach dem Doppelspurausbau beispielsweise in Erzingen (Bahnübergang), Wilchingen-Hallau (schlechte Signalsicht) oder Neunkirch (fehlende Leitplanke an parallel zum Gleis verlaufender Straße sowie die Schließzeiten des Reisendenüberganges) führten zu Geschwindigkeits-beschränkungen an mehreren Stellen mit Verspätungen von fünf und mehr Minuten je Zug.
Bereits im Oktober wurde ein Teil der Restarbeiten im Bereich Infrastruktur erledigt, so die Leitplanke bei Neunkirch oder die Verkehrssituation am Bahnübergang in Erzingen. Noch im November wird durch einen höheren Signalmast die Signalsicht in Wilchingen-Hallau korrigiert und Anfang Dezember die Schließzeiten des Reisendenüberganges in Neunkirch angepasst.
FahrzeugeFahrzeugstörungen und -ausfälle bei Fahrzeugen der Baureihen VT 611, VT 628 und VT 641 hatten Mitte/Ende Oktober teilweise gravierende Auswirkung auf Pünktlichkeit und Betriebsqualität.
Fahrzeuge, bei denen Störungen auftraten, wurden umgehend in die Werkstatt gebracht, die Fehler behoben. Zusätzlich wurde die gesamte am Hochrhein eingesetzte Fahrzeugflotte einer gesonderten Inspektion im Hinblick auf die aufgetretenen Fehler unterzogen.
Nach dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember ersetzen Elektrotriebzüge der Baureihe ET 426 die bislang zwischen Erzingen und Schaffhausen verkehrenden VT 628- und VT 641-Einheiten.
Externe EinflüsseDarüber hinaus wirkten eine Vielzahl externer Ereignisse negativ auf die Pünktlichkeit. Dazu zählten unter anderem Notarzteinsätze im Zug, Feuerwehreinsätze, behördlich angeordnete Streckensperrungen wegen Personen im Gleis sowie durch Dritte verursachte Störungen und Unfälle.
Diese Ereignisse konnte und kann die Bahn nicht beeinflussen. In der Häufung waren sie außergewöhnlich.
Durch die bislang eingeleiteten Maßnahmen konnte die Pünktlichkeit sukzessive wieder verbessert werden: Lag die Haltepünktlichkeit im Kanton Schaffhausen nach dem 6. Oktober noch bei 59 Prozent, erreichte sie bis Mitte Oktober 88 Prozent und bis Ende Oktober einen Wert von 96 Prozent.
Beeinträchtigungen in der ersten Novemberhälfte resultierten neben technischen Störungen zum Beispiel in Beringen auch aus einer größeren Zahl externer Einflüsse, so waren allein drei Unfälle mit Wild zu verzeichnen. Dennoch zeichnet sich für diesen Monat eine Stabilisierung der Pünktlichkeit auf dem Niveau von Ende Oktober ab.
Eckart Fricke: „Wir setzen alles daran, die von uns beeinflussbaren Störungen schnellstmöglich zu beseitigen, um einen zuverlässigen Bahnbetrieb am Hochrhein und im Klettgau zu erreichen. Zum Wohle unserer Fahrgäste und zur Zufriedenheit unserer Auftraggeber.“
DB