Bahnhof Roßlau wird ab April 2014 umgebaut
Um- und Neubau der Gleisinfrastruktur, der Oberleitung, der Leit-und Sicherungstechnik, Brücken sowie der Bahnsteige(Berlin, 28. März 2014) Im zweiten Realisierungsabschnitt für die Umgestaltung des Eisenbahnknotens Roßlau/Dessau starten im April die Bauarbeiten für den Umbau des Bahnhofs Roßlau. In den kommenden Jahren werden Gleisanlagen, Weichen, Signal-, Leit- und Sicherungstechnik, Oberleitungsanlagen, Bahnsteige und drei Brückenbauwerke umgebaut sowie drei Lärmschutzmaßnahmen neu errichtet. Das bereits im Bereich des Güterbahnhofs vorhandene neue elektronische Stellwerk (ESTW) wird abschnittsweise die vorhandenen konventionellen Stellwerke ersetzen.
Die Arbeiten erfolgen überwiegend im Bereich des Personen- und Güterbahnhofs Roßlau, auf den Streckenabschnitten Rodleben‒Roßlau, Medewitz‒Roßlau, Coswig‒Roßlau und im Bereich des Haltepunktes Meinsdorf und sollen voraussichtlich im Herbst 2018 abgeschlossen sein.
In einer Vollsperrung vom 14. April bis 28. Mai dieses Jahres sind im Bereich des Personenbahnhofs und auf den Streckenabschnitten Meinsdorf‒Roßlau Personenbahnhof sowie Rodleben‒Roßlau Personenbahnhof folgende Arbeiten vorgesehen:
Rückbau von 19 Weichen und Neubau von 12 Weichen;
Rückbau von rund 3500 Meter Gleisoberbau;
Umbau von rund 1200 Meter Gleisoberbau (neue Planumsschicht/neuer Schotter/Wiederverwendung der vorhandenen Schwellen/neue Schienen);
Neubau von rund 2300 Meter Gleisoberbau (neue Planumsschicht/neuer Schotter/neue Betonschwellen/neue Schienen)
Durchführung von Erd-/Tiefbauarbeiten auf rund 3500m;
Kabeltiefbauarbeiten auf zirka vier Kilometer Länge;
Verlegen von Kabeln;
Neubau von zwei Bahnsteigen im Bahnhof Roßlau mit je 170 Meter Länge sowie der dazugehörigen Ausrüstung/Ausstattung (Beleuchtung, Wetterschutz, Wegeleitsystem usw.);
Neubau einer Lärmschutzwand auf rund 240 Meter Länge und Wandhöhen bis etwa fünf Meter;
Neubau von rund vier Kilometer Oberleitungsanlagen einschließlich 62 Oberleitungsmasten;
Neubau einer Weichenheizstation für neun elektrisch zu beheizende Neubauweichen;
Die Arbeiten erfolgen rund um die Uhr. Zum Einsatz kommen unter anderem Eisenbahndrehkrane, Hydraulikrammen, Zwei-Wege-Bagger, Planierraupen, Verdichterplatten, Walzen, Aggregate zur Ausleuchtung der Baustellenbereiche sowie zur Wasserhaltung, Stopf- und Richtmaschinen, gleisgebundene Arbeitszüge. Da sich trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte und Technologien nicht alle Geräusche vermeiden lassen, entschuldigt sich die Deutsche Bahn für die mit den Bauarbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten und bittet die Anwohner um Verständnis.
Während der Vollsperrung ergeben sich Fahrplanänderungen im Reiseverkehr und Ersatzverkehr mit Bussen (siehe Verkehrsmeldung Nr. 093).
Seit 2009 baut die Deutsche Bahn den Eisenbahnknoten Roßlau/Dessau um. Bund und Bahn investieren dafür bis 2018 rund 330 Millionen Euro in die Umgestaltung. Ziel ist ein modernes und leistungsfähiges Eisenbahnkreuz an der Schnittstelle der insbesondere für den Güterverkehr bedeutsamen Eisenbahnkorridore Benelux-Nordseehäfen-Magdeburg-Osteuropa und Frankfurt (Oder)-Berlin-Halle (Saale)/Leipzig.
Fertiggestellt wurden bereits der Brückenzug über die Mulde mit den neun Eisenbahnbrücken zwischen Roßlau und Dessau, der Umbau der Bahnhöfe Dessau, Wolfen und Rodleben sowie der Neubau der Haltepunkte Raguhn, Zerbst und Jeber-Bergfrieden. Weiterhin wurden die Streckenabschnitte Dessau‒Wolfen, Güterglück‒Rodleben sowie Medewitz‒Roßlau mit neuen Elektronischen Stellwerken (ESTW) ausgerüstet und dafür aufwändig ertüchtigt. Dafür wurden unter anderem auch sämtliche Bahnübergangsanlagen bautechnisch und sicherungstechnisch an die ESTW-Anforderungen neu- beziehungsweise umgebaut.
DB