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| Vorschlag aus Berlin: Interregio soll ICE auf Saalebahn ersetzen | |
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hzol 2.Administrator
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| Thema: Vorschlag aus Berlin: Interregio soll ICE auf Saalebahn ersetzen Do 4 Sep 2014 - 11:59 | |
| - Tino Zippel schrieb:
- Bundesverkehrsministerium setzt sich für Interregio von Berlin nach Nürnberg in Fernverkehrsqualität ein
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Für eine Interregio-Linie von Berlin nach Nürnberg hat das Bundesverkehrsministerium den Twindexx-Express ins Gespräch gebracht: Bestellt haben den Doppelstock-Triebzug von Bombardier unter anderem die Schweizerischen Bundesbahnen. Foto: Bombardier
Berlin. Das Bundesverkehrsministerium bringt eine Lösung ins Gespräch, den wegfallenden ICE-Verkehr auf der Saalebahn zu kompensieren.
Das Ministerium will sich dafür einsetzen, dass die Züge ab 2018 aller zwei Stunden zwischen Berlin und Nürnberg fahren, sagte der Thüringer Bundestagsabgeordnete Albert Weiler (CDU) nach einem Gespräch mit Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU).
Auf Weilers Vermittlung hatte sich das Jenaer Bahnbündnis gestern mit der Führungskraft des Ministeriums getroffen. "Ziel war es, dass Jena nach Inbetriebnahme der ICE-Neubaustrecke von Nürnberg über Erfurt nach Leipzig nicht vom Fernverkehr abgekoppelt wird", sagt Weiler. "Das Verkehrsministerium hat den Bedarf erkannt und einen eigenen Lösungsansatz vorgelegt."
Demnach soll es auch nach 2018 eine Bahnlinie von Berlin nach Nürnberg geben. Die Züge seien zwar nicht als ICE unterwegs, aber als ein Zwischenprodukt zwischen Fern- und Regionalverkehr. "Die Bedienung soll mit schnellen, komfortablen Fahrzeugen erfolgen, damit sie auch die Ansprüche von Geschäftsreisenden erfüllen", sagt Weiler. Kurze Fahrzeiten, Steckdose am Arbeitsplatz und Internetverfügbarkeit seien entscheidende Kriterien.
Doppelstockzüge schnell und mit Komfort
Das Ministerium schlug bereits ein konkretes Fahrzeugmodell vor: Demnach seien Twindexx-Express-Züge von Bombardier geeignet. Diese Doppelstockzüge lassen sich komfortabel einrichten. Zugleich erreichen die mindestens vierteiligen Züge eine Höchstgeschwindigkeit 200 Kilometern pro Stunde und haben passive Neigetechnik an Bord, um auf der kurvenreichen Strecke im Saaletal und Frankenwald nicht zu viel Zeit zu verlieren.
Der Staatssekretär will den Vorschlag direkt an Bahnchef Rüdiger Grube senden. Knackpunkt ist aber die Finanzierung, an der sich die durchfahrenen Bundesländer beteiligen müssen. "Eine entsprechende Gesprächsrunde mit den Verkehrsministern und der Deutschen Bahn soll es geben", kündigte Weiler an.
Das Jenaer Bündnis für Fernverkehr wertet das Gespräch als Erfolg. "Die Ergebnisse sind sehr positiv, aber die Federführung muss bei Thüringen liegen", sagt Olaf Behr, der in Berlin dabei war. "Der Vorschlag des Ministeriums ist ein mischfinanzierter Ansatz, den auch wir als Variante sehen." Ziel sei es nun, die beteiligten Länder dazu zu bringen, an einem Strang zu ziehen. "Bei diesem Bemühen ist es besonders wertvoll, wenn sich ein Bundesministerium mit einsetzt." Das vorgeschlagene Fahrzeug sei das passende Produkt für einen solchen Interregio-Verkehr. TA |
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| Thema: Erfurt skeptisch zu Interregio auf Saalebahn Mi 10 Sep 2014 - 13:35 | |
| - Tino Zippel schrieb:
- Verhaltenes Echo aus Erfurt zu dem Vorschlag des Bundesverkehrsministeriums, mit einem neuen Interregio den Fernverkehr auf der Saalebahn zu sichern
Jena. In Sachen ICE-Ersatz auf der Saalebahn reagiert das Thüringer Verkehrsministerium zurückhaltend auf einen Vorschlag des Bundesverkehrsministeriums, ab 2018 einen Interregio von Nürnberg nach Berlin einzuführen.
In der vergangenen Woche hatte Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) gegenüber dem Jenaer Bahnbündnis den Vorschlag unterbreitet, auch nach dem Wegfall des ICE ein hochwertiges Angebot zu erhalten. Mit Inbetriebnahme der Neubaustrecke von Halle über Erfurt nach Nürnberg, die Ende 2017 erfolgen soll, verliert die Saalebahn den stündlichen Intercity-Express nach Berlin und München.
Als Ersatz sind bislang nur zwei ICE geplant, die morgens von Jena nach Berlin fahren und zwei, die abends von Berlin kommen. Das Bundesverkehrsministerium brachte nun einen Interregio ins Gespräch, der mit modernen Doppelstocktriebwagen vom Typ Twindexx-Express im Zwei-Stunden-Takt zwischen Nürnberg und Berlin verkehrt. Allerdings müssten sich die durchfahrenen Bundesländer an den Kosten beteiligen.
Zurückhaltend in Kleiner Anfrage
Das Verkehrsministerium in Erfurt hält sich mit einer Wertung des Vorschlages zurück. "Prinzipiell handelt es sich bei einer Bahnlinie von Berlin nach Nürnberg um Fernverkehr", sagt Ministeriumssprecher Fried Dahmen. Bislang liege seinem Haus noch kein offizielles Angebot der Deutschen Bahn oder der Vorschlag des Bundesverkehrsministeriums vor. Deshalb sehe er sein Haus noch nicht in der Position, sich mit anderen Bundesländern über eine solche Offerte zu verständigen.
In einer Kleinen Anfrage der Jenaer Landtagsabgeordneten Gudrun Lukin (Die Linke) hatte das Verkehrsministerium geantwortet, dass "eine vertaktete Anbindung des Oberzentrums Jena an den Schienenpersonenfernverkehr wünschenswert" ist. Leistungen im Fernverkehr seien eigenwirtschaftlich zu erbringen. "Neben der DB Fernverkehr AG sieht die Landesregierung derzeit keinen Betreiber, der eigenwirtschaftliche Fernverkehrsleistungen auf der Saalebahn erbringen könnte", heißt es in der Antwort, die CDU-Minister Christian Carius Ende August unterzeichnet hat. "Sofern ein Betreiber Interesse bekunden sollte, ist die Landesregierung bereit, entsprechende Gespräche zu führen und Möglichkeiten einer Unterstützung zu sondieren."
Lukin haben die Antworten ernüchtert. "Die Auskünfte zum Fernverkehr auf der Saalebahn verbreiten keinen Optimismus", schätzt die verkehrspolitische Sprecherin der Linken ein. Sie habe erwartet, dass Thüringen nicht nur auf den eigenwirtschaftlichen Auftrag der Bahn setze. "Jena und Saalfeld brauchen mehr als nur zwei Fernzugpaare in Tagesrandlage als direkte Anbindung an den Fernverkehr - dauerhaft."
Albert Weiler (CDU), auf dessen Vermittlung das Gespräch des Jenaer Fernverkehrsbündnisses im Bundesverkehrsministerium stattfand, favorisiert den Vorschlag aus Berlin. "Das wäre ein komfortables Angebot auch für Geschäftsreisende", sagt Weiler. Er wolle sich dafür einsetzen, die Bundesländer an einen Tisch zu bekommen und habe bereits das Signal von Verkehrsminister Carius erhalten, dass er das Projekt unterstützen wolle. "Wir wissen aber, dass es kein leichter Weg wird", sagt der Bundestagsabgeordnete, der zunächst Parlamentskollegen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern vom Vorschlag überzeugen will. OTZ |
| | | hzol 2.Administrator
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| Thema: Koalitionsvertrag im Visier: Kampf um ICE-Halt in Jena geht weiter Mi 29 Okt 2014 - 18:01 | |
| - Tino Zippel schrieb:
- Das Jenaer Bahnbündnis will eine Lösung für den Fernverkehr auf der Saalbahn im Koalitionsvertrag verankert sehen
Jena. Das Jenaer Bahnbündnis stellt sich auf einen Regierungswechsel ein und mahnt schon einmal bei den Fraktionen des Thüringer Landtages an, dass Jena ab Ende 2017 nicht vom regelmäßigen Fernverkehr abgekoppelt werden dürfe. Eine entsprechende Klausel soll in den Koalitionsvertrag.
Nach Fertigstellung der ICE-Strecke durch den Thüringer Wald sollen die Schnellzüge von Berlin nach München ausschließlich über Erfurt verkehren. Bislang plant das Land, Regionalexpress-Züge als Ersatz auf der Saalbahn einzusetzen. Zwei ICE sollen morgens von Jena nach Berlin starten, zwei am Abend aus der Hauptstadt eintreffen. In der bisher vorgesehenen Ausgestaltung sei "dieses Angebot nicht geeignet, signifikante Nachteile für die Region zu vermeiden", heißt es im Schreiben des Bahnbündnisses, das OTZ vorliegt.
Bahnchef Grube aufgeschlossen Hauptsächlich gehe es um die Nord-Süd-Strecke, die neben Jena auch die Region Saalfeld/Rudolstadt an Fernziele wie Leipzig und Berlin anbindet. Der Umweg über Erfurt lohnt sich bei diesen Zielen nicht. Das Bahnbündnis, in dem sich Stadt, Unternehmen und Hochschulen zusammengeschlossen haben, verweist unter anderem auf ein Prognos-Gutachten von Ende 2012, wonach Ostthüringen nicht im erwarteten Maße von der neuen ICE-Strecke durch den Thüringer Wald profitieren wird. Stattdessen bestünden Risiken für Jena durch den Wegfall. Im Brief beruft sich das Bündnis auf die Aussagen von zwei High-Tech-Unternehmen, die eine Verlagerung hochqualifizierter Arbeitsplätze in andere Bundesländer angekündigt haben, falls kein Fernbahnanschluss besteht.
Dem Vorsitzenden Wolfgang Meyer zufolge, favorisiert das Fernbahnbündnis eine vom Bundesverkehrsministerium vorgeschlagene Lösung, wonach die Deutsche Bahn ein zweistündiges Interregio-Angebot zwischen Berlin und Nürnberg unterbreitet, das die Bundesländer kofinanzieren. Als Verkehrsmittel hat das Ministerium schnelle Doppelstock-Triebzüge vom Typ Twindexx-Express vorgeschlagen.
Die Idee stößt bei der Deutschen Bahn AG auf offene Ohren. "Vorstandschef Rüdiger Grube fand die Idee des mischfinanzierten Fernverkehrs sympathisch", berichtet der Bundestagsabgeordnete Ralph Lenkert von einem Termin seines Linke-Fraktionsvorstandes mit der Bahnchefetage. Demnach habe Grube zugesichert, eine solche Variante zu prüfen. "Thüringen muss aber wie die anderen Bundesländer an der Strecke mitspielen", sagt Lenkert. "Der Freistaat darf sich einer solchen Lösung nicht verweigern." Zumindest - so deutet sich an - wird er künftig diese Forderung auf kurzem Dienstweg an die Landesregierung schicken können.
Das Bahnbündnis wirbt schon einmal darum, einen solchen Interregio als Ziel im Koalitionsvertrag zu verankern. Die Landesregierung möge sich "aktiv und federführend für eine mischfinanzierte, zweistündliche Interregio-Linie Berlin - Leipzig - Jena - Nürnberg einsetzen", fordert die Jenaer Interessengruppe. TA |
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