hzol 2.Administrator
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| Thema: Bahn investiert in der Region Bremen Do 11 Feb 2016 - 17:34 | |
| - Peter Mlodoch schrieb:
- Tausende Zugausfälle wegen Bauarbeiten
Wegen umfangreicher Bauarbeiten kommen auf Bahnkunden in Bremen und Umgebung in diesem Jahr etliche Beeinträchtigungen wie Zugausfälle, Umleitungen und längere Fahrzeiten zu.
Über Ostern will die Deutsche Bahn AG im Hauptbahnhof vier Weichen erneuern. „Die Gleise 6 bis 10 können dann nicht angefahren werden“, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hannover mit. Zwei IC-Züge auf der Strecke Hamburg-Osnabrück-Dortmund müssen dann einen Bogen um Bremen machen; sie werden zwischen Sa-gehorn und Kirchweyhe an der Hansestadt vorbei geführt. Härter trifft es den Nahverkehr: 95 Züge fallen an den Feiertagen komplett aus, 16 werden umgeleitet. „Der Halt in Oberneuland entfällt dann“, erklärte der für den Norden zuständige Bahn-Vertriebsleiter Michael Körber.
Vom 17. April bis 30. Mai erneuert die Bahn zwischen Hude und Wüsting sieben Kilometer Gleise. Ein Fernzug von Oldenburg nach Bremen sowie 38 Nahverkehrszüge werden dann täglich gestrichen. Auf der Strecke von Syke nach Osnabrück tauscht das Unternehmen von Mai bis Mitte Juni 22 Kilometer Gleise und sechs Weichen aus. Im Fernverkehr müssen zwei Züge Umwege fahren, im Nahverkehr fallen je 40 Züge täglich aus.
Für Pendler zwischen Rotenburg und Verden kommt es im Sommer dicke: Die Bahn streicht auf dem eingleisigen Abschnitt sämtliche Nahverkehrszüge, um dort Platz für Fernverkehr zu schaffen. Da die Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Hannover und Hamburg ebenfalls umfangreich saniert wird, werden vom 17. Juni bis zum 18. Juli täglich bis zu 44 ICE-Züge über die Rotenburger Strecke umgeleitet. Wer zum Job fahren muss, ist also auf Auto oder einen Busersatzverkehr angewiesen.
„Wir haben die Arbeiten bewusst in die Ferien verlegt, um Pendler und Schüler möglichst zu verschonen“, betonte Bahn-Manager Körber. Der Bahn-Bevollmächtigte für Bremen und Niedersachsen, Ulrich Bischoping, warb bei den Kunden um Verständnis. „Wo es Baustellen gibt, sind Beeinträchtigungen unvermeidlich.“ Mit einer modernen Planung verfolge man das Ziel, die Auswirkungen auf die Reisenden weitmöglich zu reduzieren. So lasse die Bahn sehr viel nachts arbeiten oder „unter dem rollenden Rad“ bauen. Dabei würden die Züge in mehrgleisigen Abschnitten langsam an der Baustelle vorbeigeführt. „Wir müssen aber auch unsere Bauarbeiter schützen.“ Auf langen Strecken entzerre man die Bauaktivitäten zeitlich, damit sich die Verzögerungen nicht aufaddieren.
So packt die Bahn die Ferienroute zu den Nordsee-Inseln zwischen Oldenburg und Leer erst im November an. Auf 21 Kilometern sind dort neue Gleise fällig. Problem: Wegen der Einspurigkeit ist eine Vollsperrung unumgänglich; 18 Züge des Fernverkehrs und 24 Nahverkehrszüge fallen dadurch täglich aus. Auch hier wird es vermutlich einen Busersatzverkehr geben. Dieser sei nicht Sache der Bahn AG, sondern der dort tätigen Verkehrsunternehmen, meinte Körber. „Ich gehe aber davon aus, dass diese entsprechend Alternativen anbieten.“ Keine Einschränkungen soll es bei den Verbindungen zwischen Bremen und Hannover geben. Wer jedoch weiter in den Süden reisen möchte, muss von Mitte Juli bis Anfang September mehr Zeit einplanen. Auf der ICE-Trasse zwischen niedersächsischer Landeshauptstadt und Göttingen ersetzt die Bahn elf Kilometer Gleise und zehn Weichen. Täglich 106 Züge müssen daher über die alte Leinetalstrecke ausweichen, 16 Züge fallen ganz aus. Den Zeitverlust prognostiziert die Bahn auf 20 bis 25 Minuten.
Insgesamt steckt die Bahn während des laufenden Jahres 380 Millionen Euro in die Infrastruktur in Bremen und Niedersachsen: in 350 Kilometer Gleise, 170 Weichen, in die Sanierung maroder Brücken und in den Neubau moderner Stellwerke wie in Osnabrück. Zum Programm zählt auch der Ersatz von drei beschrankten Übergängen in Bremen-Oberneuland durch Brücken. Bis Mitte 2016 sollen die Überführungen Auf der Heide und Franz-Schütte-Allee für den Autoverkehr freigegeben werden; im August starten dann die Arbeiten an der Mühlenfeldstraße. Im November muss die die Bahn die Strecke zwischen Bremen und Sagehorn teilweise komplett sperren.
Das Unternehmen will die Investitionen auch in den nächsten Jahren in ähnlichen Umfängen weiterführen. Die deutschlandweiten Mittel von jährlich rund fünf Milliarden Euro seien bis 2019 durch den Bund abgesichert, betonte Bischoping. Davon werde auch Bremen profitieren. So seien 14 Millionen Euro etwa für die Sanierung der Brücke über die Cherbourger Straße in Bremerhaven vorgesehen. Der Abschluss der Bauarbeiten soll laut Bahn AG bis Mitte 2020 erfolgen – sofern denn die Seestadt vorher ihren Hafentunnel fertig bekommt. In Bremen laufen nach Angaben von Körber derweil die Planungen für eine weitere „große und prominente Maßnahme“, nämlich für die Überführung der Sebaldsbrücker Heerstraße. „Die Umsetzung“, sagte der Manager, „könnte dann zwischen 2019 und 2021 erfolgen.“ weser-kurier |
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