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| Thema: Bahnstrecke nach Stettin bleibt weiter eingleisig Do 15 Nov 2012 - 10:20 | |
| - Zitat :
- Berlin (MOZ) Die Eisenbahnstrecke von Berlin nach Stettin soll trotz der geplanten Elektrifizierung weiterhin nur eingleisig bleiben. Das wurde gestern am Rande der deutsch-polnischen Regierungskonsultationen in Berlin deutlich. Ein zweigleisiger Ausbau sei wegen des prognostizierten Reiseverkehrs nicht vorgesehen, hieß es.
moz |
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| Thema: Ausbau der Stettiner Bahn Fr 4 März 2016 - 22:47 | |
| - Amt Gartz (Oder), den 04.03.2016 schrieb:
- In den letzten Jahren wurde mehrmals der notwendige Ausbau der teilweisen eingleisigen Eisenbahnstrecke Berlin – Stettin (Szczecin, Polen) bis zum Jahr 2020 versprochen. Die negativen Erfahrungen aus Südbrandenburg belegen nun ein Umdenken bei den Entscheidungsträgern.
Am 2. März 2016 berichtete die Lausitzer Rundschau, dass der vor kurzem sanierte eingleisige Streckenabschnitt in der Lausitz zwischen Cottbus und Lübbenau nun doch zweigleisig vollendet wird. Aus den Fehlern der Vergangenheit - einen Streckenabschnitt nur eingleisig auszubauen - wurde jetzt gelernt. Zeitnah werden dadurch die Fahrplanstabilität und die Sicherheit erheblich erhöht. Dank der Unterstützung des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung soll am 7. März 2016 eine entsprechende Vereinbarung mit der Deutschen Bahn AG abgeschlossen werden.
Mit Spannung wird nun in der Uckermark der neue Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2015 erwartet, der den bisherigen Bundesverkehrswegeplan 2003 ersetzt. Die Frage ist: Werden die Erfahrungen aus der Lausitz berücksichtigt und die Lücke zwischen Passow und Stettin nun ebenfalls zweigleisig ausgebaut? Amtsdirektor Frank Gotzmann kritisierte bereits 2010 und zuletzt 2015 den fehlenden politischen Willen für einen zügigen, zweigleisigen Ausbau. Gerade angesichts der Probleme auf der Cottbuser Bahn nach dem eingleisigen Ausbau ist es kaum nachvollziehbar, dass dieser Fehler wiederholt werden soll. Er fordert einen zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung in 2019. Dann wird die PCK Raffinerie GmbH turnusmäßig gewartet und vom Netz genommen. Dies sei das bevorzugte Zeitfenster für den notwendigen Ausbau. Amtsdirektor Frank Gotzmann erinnert: Nur durch diesen Ausbau lässt sich auch der ländliche Raum zwischen Berlin und Stettin dauerhaft stabilisieren und die Berufspendler werden spürbar entlastet.
Die Stettiner Bahn wurde am 16. August 1843 in Betrieb genommen. Sie verbindet die deutsche Bundeshauptstadt Berlin und die ihr nächstgelegene, heute polnische, Großstadt Stettin. Bis auf den 40 km langen Abschnitt zwischen Passow und Stettin ist die gesamte Strecke zweigleisig und elektrifiziert. Diese 40 km lange, seit 1945 bestehende Infrastrukturlücke erschwert nachhaltig die Verkehrsentwicklung auf beiden Seiten der Oder. Am 20. Dezember 2012 unterzeichneten die Verkehrsminister Peter Ramsauer und Sławomir Nowak das seit langem angekündigte Abkommen zur Modernisierung dieser Bahnverbindung. Mit einer schnelleren Bahnverbindung wird derzeit aber nicht gerechnet, was in der Öffentlichkeit nicht mehr vermittelbar ist. gartz. |
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| Thema: Re: Bahnstrecke nach Stettin bleibt weiter eingleisig Do 1 Dez 2016 - 20:29 | |
| Die Eingleisigkeit der Strecke ist bekanntlich eine Folge der angesichts der von deutscher Hand in der Sowjetunion angerichteten gewaltigen Zerstörungen festgelegten Reparationen gewesen. Das geschah nicht nur durch Kriegshandlungen wie Beschuß, sondern erfolgte beim Rückzug nach dem Grundsatz, nur "verbrannte Erde" übrigzulassen, planmäßig. So mancher kennt sicher die Bilder vom "Schienenwolf", mit dem die Holzschwellen zerstört wurden. Da die Sowjetunion auch in den mit dem Potsdamer Abkommen Polen zugesprochenen Gebieten noch einige Jahre Besatzungsmacht war, wurden auch hier auf vielen Strecken vor der Übergabe an die PKP das zweite Gleis abgebaut und im schlesischen elektrifizierten Netz die Fahrleitungen, ein großer Teil der Gittermaste und die Einrichtungen des Unterwerkes Mittelsteine (heute Scinawa Srednia) entfernt. Soviel zur Vorgeschichte, heute war in der Presse zu lesen, daß gemäß dem jetzt stattgefunden habenden gemeinsamen Verkehrsgipfel die Strecke Berlin - Szczecin bis 2020 zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden soll. Laut Brandenburgs Ministerpräsident Woidke soll dadurch die Fahrzeit von derzeit 120 auf 80 Minuten verkürzt werden. Ob das allerdings so klappt, ist keineswegs sicher, wollen doch Bundesregierung und DB diese Maßnahme von der Verkehrsentwicklung abhängig machen. Das könnte freilich eine Fehlrechnung werden, ist doch fraglich, ob eine lediglich eingleisige elektrifizierte Strecke ein solches Verkehrsaufkommen bringt, das den nachträglichen zweigleisigen Ausbau zwingend erforderlich macht. Gerade im Güterverkehr könnte das für potentielle Kunden eher Anlaß zur Zurückhaltung sein, wogegen ein sofortiger zweigleisiger Ausbau viel schneller ganz andere Möglichkeiten bietet. |
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| Thema: Re: Bahnstrecke nach Stettin bleibt weiter eingleisig | |
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