Hallo,

wie ich gerade erfahren konnte vom Kollegen, was ich mir vor wenigen Minuten mehrmals bestätigen lassen konnte, wird am Montag morgen ausschliesslich in Nordrhein-Westfalen gestreikt. Betroffen sind Privatbahnen, Deutsche Bahn und der Güterverkehr der Privatbahnen. Die Auswirkungen sind in NL, FR, sowie Berlin, Frankfurt, München, Mitteldeutschland und Stuttgart zu merken. Besonders Nordhessen ist von den Auswirkungen betroffen.

Die eurobahn informiert über Störfälle auf ihrer Internetseite und per Hotline. Alle Störungen sind auch über www.bahn.de abrufbar.

Die GDL ist mal wieder auf Streit aus wie ich sehe.
Warum wird eigentlich schon wieder gestreikt?

Gruß Marcel

Weil die Bahn sich nicht wieder an den Tisch setzt.

Oh,man da bin ich froh das ich nicht auf die Bahn angewiesen bin.
Hoffentlich wirds nicht wieder so schlimm wie beim letzten großen Streik.

Gruß Marcel

EuroNight428 schrieb:

Hoffentlich wirds nicht wieder so schlimm wie beim letzten großen Streik.

Ist aber nicht anders absehbar. Zumal alle Streiken und man auf Spontanstreiks aus ist. Ich habe noch keine Aufforderung bekommen, zwei Kollegen (Veolia, Keolis) schon.

Gruß Patrick

Da habe ich noch nen interessanten Link dazu auf Lager.

spiegel online.de


Gruß Marcel

Zitat :

Dass andere Gewerkschaften meist ohne Streik zu ihren Zielen gelangten, läge daran, "weil sie schwach sind und keine Mitglieder haben". Sie "machen faule Kompromisse und schließen lieber schlechte Tarifverträge ab".

Das ist das einzige Problem an der GDL. Sonst bin ich als Jahre langes Mitglied der Gewerkschaft sehr aktiv und entgegen kommend, was Aktionen angeht.

Das was da in dem Zitat zu lesen ist,mutet fast schon danach an,als will die GDL unbedingt mit versch. Aktionen auf sich aufmerksam machen.da wirft sich mir der Verdacht des regelmäßigen Geltungsdrangs auf.
Bitte korrigiert mich wenn ich hier gerade falsch liege.

Gruß Marcel

Ist Ziel der Aktionen - die Aufmerksamkeit. Auf Dauer kann man in Deutschland mit einem Streik nicht leben, aber ein Streik mit Deutschland. Weil die GDL nun mal die meisten Mitgleider hat, ist dies errungene Aufmerksam gigantisch, wie du in den Medien merkst. Jedes zweite Wort ist Bahn, Streik und GDL. Ein viertes Wort kommt noch hinzu - Kritik. Die von Ramsauer, Bahn und ProBahn kommt. Diese Kritik stärkt die GDL eigentlich nochmal, das ist das Problem. So fand ich es lächerlich, nahe zu unverantwortlich von Grube, dass er denkt, die GDL sagt den Streik ab - davon hat die GDL sofort Wind bekommen und ist auf Konfrontationskurs gegangen. Möglicherweise hätte Montag nicht gestreikt werden müssen!

Gruß Patrick

Stimmt wenn man das Wort Streik hört,hört man im gleichen Atemzug auch das Kürzel GDL.
Ich bin zwar kein Bahner und von Gewerkschaften und deren Arbeit habe ich auch nicht allzu viel Ahnung aber die GDL ist bei mir ziemlich "unten durch".(wie bei vielen anderen Leuten aus der Bevölkerung wohl auch)
Nicht wegen der aktuellen Aktionen,sondern der Aktionen die es bei der vergangenen Wirtschaftskrise gab.
Während viele auf einen Teil des Gehaltes und auch auf Weihnachtsgeld etc. verzichtet hatten um ihre Arbeitsplätze zu retten,gehen die GDL bzw. die Lokführer in den Streik um mehr Geld zu fordern.
Das dürfte sich in die Köpfe vieler eingebrannt haben und auch diesmal auf viel Unverständnis treffen.

Ich gönne es euch TF wirklich das ihr für euren verantwortungsvollen Job ordentlich entlohnt werdet (werden sollt) aber was dabei immer abgezogen wird ist in meinen Augen unter aller Kanone.

Gruß Marcel

Mir wäre es auch lieber, wenn sich vernünftige Menschen zum gemeinsamen Wohlergehen auf das gesellschaftliche Optimum aus Verantwortlichkeit und Wohlstand einigen würden, ohne andere Menschen negativ zu beeinflussen. Aber um mal Ice-T von der ersten Bodycount-LP zu zitieren: "Shit ain't like that!".

Solange Habgier, Shareholder Value und das nächste Quartalsergebnis wichtiger sind als die Menschen und deren berechtigte Grundbedürfnisse, sind solche Maßnahmen eben notwendig.

Letztendlich war dieser neoliberale Scheißdreck von der wirtschaftlich selbstständigen Bahn der Anfang allen Übels. Die Bahn gehört zur Infrastruktur eines Landes wie Autobahnen, Land- und Wasserstraßen. Die Aufgabe der Bahn ist es, Menschen und Güter zu befördern. "Dicke-Hose"-Projekte die dem Bahnvorstand Ansehen und dem Steuerzahler Kosten bescheren, sind ganz, ganz sicher nicht Aufgabe der Bahn, sondern lediglich Selbstsucht der betreffenden Entscheider!

Wenn ich mir die Arbeitsbedingungen bei manchen Privatbahnen vor Augen halte, scheint ein Fahrtenschreiber für Lokführer auch mehr als sinnvoll zu sein. Die Nieten in Nadelstreifen müssen endlich mal wieder merken, dass nicht alle Menschen nach ihrer Pfeife tanzen (unter diesem Gesichtspunkt wünsche ich mir fast die RAF zurück)!

Viele Grüße,
Thorsten

EuroNight428 schrieb:

Ich gönne es euch TF wirklich das ihr für euren verantwortungsvollen Job ordentlich entlohnt werdet (werden sollt) aber was dabei immer abgezogen wird ist in meinen Augen unter aller Kanone.

Es geht ja hier mehr um einen gerechten und einheitlichen Branchentarif. Diese Entscheidung hätte man bereits vor 15 Jahren fällen müssen, es ist Aufgabe des Staats, unserer Politiker, für die wir täglich Geld einfahren und abdrücken, diese Grundlage einzufädeln und zu sichern.

Mindestlohn 7,50 €, Aufschlag für den Zeitarbeiter, Branchentarif für alle!

Redundant schrieb:

Letztendlich war dieser neoliberale Scheißdreck von der wirtschaftlich selbstständigen Bahn der Anfang allen Übels. Die Bahn gehört zur Infrastruktur eines Landes wie Autobahnen, Land- und Wasserstraßen. Die Aufgabe der Bahn ist es, Menschen und Güter zu befördern. "Dicke-Hose"-Projekte die dem Bahnvorstand Ansehen und dem Steuerzahler Kosten bescheren, sind ganz, ganz sicher nicht Aufgabe der Bahn, sondern lediglich Selbstsucht der betreffenden Entscheider!

Es liegt an der EU, dieses Monopol zu zerschlagen - sie beschäftigt sich unter Hochdruck damit. Ungewiss ist, was mit dem Drecksnetz Deutschland passiert. Die EU wird es nicht halten, der Bund kann es nicht halten, also wird es verkauft (England?)

Gruß Patrick

Gleich nochmal etwas brisant interessantes aus dem Netz für euch:

spiegel online


Gruß Marcel

Augenblick, da tut sich gerade was. In einem anderen Forum hat mich ein Kollege gerade nochmal über eine aktuelle Pressemitteilung aufmerksam gemacht. GDL NRW hat laut Pressesprecher eine klare Absage zu weiteren Informationen zum Streik am Montag gegeben. Der Streik soll Montag starten, wann und wo soll noch vorenthalten bleiben.

Ein anderer Kollege sagt mir gerade, seine Aufforderung wurde zurück gezogen. Die Mail mit der Aufforderung kam vor 20 Minuten und war für den Kollegen von Keolis. Die GDL strukturiert wohl egrade um - interessant.

Auch dein Link ist recht interessant und vorwurfsvoll - großen Respekt an den Reporter, der das so risikovoll wieder gibt. Da blutet wohl nicht nur zwei Leuten der Hintern in der kommenden Woche!

Patrick

Gut, 15 - 18 % Lohnsteigerung in wenigen Jahren hört sich erst mal viel an. Aber: Was war die Ausgangsbasis - wieviele Euro pro Person und Jahr bedeutet das? Dem gegenüberhalten möchte ich die Frage, welche Lohnsteigerung der Vorstand in der selben Zeit hatte, und welche Kosten da pro Person bedeutet?

Interessante ist weniger, was der Bahnmanager sagt - viel interessanter ist, welche Informationen er vorenthält! :-o

Viele Grüße,
Thorsten

Redundant schrieb:

Gut, 15 - 18 % Lohnsteigerung in wenigen Jahren hört sich erst mal viel an. Aber: Was war die Ausgangsbasis - wieviele Euro pro Person und Jahr bedeutet das? Dem gegenüberhalten möchte ich die Frage, welche Lohnsteigerung der Vorstand in der selben Zeit hatte, und welche Kosten da pro Person bedeutet?

Interessante ist weniger, was der Bahnmanager sagt - viel interessanter ist, welche Informationen er vorenthält! :-o

Interessanter Vergleich vielleicht.

1990 hatten wir rund 40100 Lokführer in Deutschland, die dort zeitnah noch Beamte waren. Mein Opa verdiente 1985 3.160 DM Brutto.

Heute haben wird rund 19.600 >Triebfahrzeugführer< die rund 2.100 Euro Brutto erhalten. Gestiegen ist das Berufsrisiko, die Zahl der wöchentlichen Stunden auf dem Bock, die psychische Belastung und natürlich Abgaben und was man für den Lohn noch so bekommt.

Und was der Manager in Deutschland erhält -

Stadler schrieb:

Heute haben wird rund 19.600 >Triebfahrzeugführer< die rund 2.100 Euro Brutto erhalten.

Das schockiert mich gerade.
Ich dachte bis jetzt immer das ihr besser bezahlt werdet.
Wenn ich da gerade an mein Bruttogehalt denke,ist das knapp unter eurem Lohnniveau.

Gruß Marcel

EuroNight428 schrieb:

Das schockiert mich gerade.
Ich dachte bis jetzt immer das ihr besser bezahlt werdet.
Wenn ich da gerade an mein Bruttogehalt denke,ist das knapp unter eurem Lohnniveau.

Gruß Marcel

LOL wir sind ja nicht im Schl(ar)af(fen)land. In anderen Ländern, die verhältnismäßig unter der deutschen Entwicklung liegen, ist die Bezahlung umgerechnet in Sachen Währung doppelt so hoch wie in Deutschland. Billiglohnland.

Hi zusammen,

ich bin auch kein Fan der Streiks weil ich auch weiß das wir die Kunden treffen werden. Die es leider "ausbaden" müssen! Andererseits bringt ein "Arbeitskampf" nichts, wenn nich jemand davon betroffen wird. Hört sich hart an, aber vergleicht das z.B. mit dem Beruf des Bäckermeisters. Wenn alle Bäckereimeister am Tage streiken und Nachts Ihr Brötchen weiterbacken interessiert das gestreike doch niemand, oder? Und wie will man ein EVU unter "Druck" setzen wenn alle Züge fahren????

Beim letzten großen Streik ging es vorallem darum, dass wir endlich angemessen bezahlt werden. Es gab lange, sehr lange davor keine Anpassungen des Gehaltes und gerade uns Tf´s wurde immer mehr Aufgaben übertragen. Sei es durch Einsparungen im Rangierbereich sowie die Aufgabenübernehmung vom Zugführer bei den TAV-Zügen. Wir machen den Job vieler Berufsgruppen und hatten nie eine Anpassung bekommen. Die Leute sind aufgewacht und waren teils entsetzt wie wenig wir eigentlich verdienten.

Im jetztigen Streitfall geht es um die Anpassung eines Bundesweiten Lohngefüges bei allen EVU´s in Deutschland. Sprich egal ob DB oder ein anderes EVU, das Personal bekommt das gleiche Geld und das ist auch gut so. Schei.... Lohnduming. Die Leute werden doch oftmals nur verheizt, und das zu Hungerslöhnen.

Viele Grüße
Sven

Bis Morgen Mittag erstmal Entwarnung. Die GDL hat keine Ankündigungen verbreitet. Allerdings bahnt sich wohl was bei DB Fernverkehr an. Eine Kollegin erhielt bereits Samstag Abend den Aufruf, am Montag die Arbeit bis 12 Uhr niederzulegen.

Da hat jemand mit Informationen gespielt.

http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertext=16082206.html

Wäre ja fast der Supergau gewesen wenn die Lokführer entgegen der Meldung doch gestreikt hätten.

Gruß Marcel

Hallo,

eben kam ne Mail rein:

Aufruf aus Frankfurt am Main, Bundeszentrale der GDL

Für Montag, 06:00 Uhr: Arbeitsniederlegung bundesweit im Regional-, Stadt-, und Fernverkehr. Betroffen sind sowohl G6 als auch Deutsche Bahn.

Zweistündiger Einschnitt in den Berufsverkehr mit möglicher Expansion bis 08.30 örtlich.

Wie geil, dann wird das wohl nix mit der Lateinarbeit morgen in der 1. Stunde, wenn die RB, die mein Lehrer nutzt, nicht fährt *Daumen drück*

Kupper schrieb:

Wie geil, dann wird das wohl nix mit der Lateinarbeit morgen in der 1. Stunde, wenn die RB, die mein Lehrer nutzt, nicht fährt *Daumen drück*

Wo wohnsten du? Vermutlich biste Morgen auch vom Lehrer-Streik betroffen, in Westfalen wird gestreikt.