Endgültiger Zuschlag: DB Regio Allgäu-Schwaben gewinnt Ausschreibung Dieselnetz Allgäu
Neue Fahrzeuge und Verbesserungen im Angebot - Beide Lose gehen an die Bahn(München, 4. August 2014) Ab Dezember 2017 werden die Fahrgäste im Allgäu von neuen Fahrzeugen und einer besseren Vertaktung profitieren, wie in der Ausschreibung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) vorgegeben. Den endgültigen Zuschlag für beide Lose des Dieselnetzes Allgäu hat nun – wie unlängst in Aussicht gestellt - DB Regio Allgäu-Schwaben bei einer europaweiten Ausschreibung erhalten. Dabei konnte sich die Bahn gegen international agierende Wettbewerber behaupten. Das Dieselnetz Allgäu erstreckt sich über das gesamte bayerische Allgäu mit Ausnahme der engeren Einzugsbereiche von München und Ulm sowie der Strecke nach Füssen.
Wegen des großen Umfangs von rund 4,5 bis über 7 Millionen Zugkilometern pro Jahr (von der Betriebsstufe abhängig) hat die BEG die Verkehre in zwei Losen ausgeschrieben. DB Regio Allgäu-Schwaben hat den Zuschlag für beide Lose erhalten. Das eine Los umfasst im Wesentlichen die Expressverkehre ab München und Augsburg (bzw. Nürnberg), das andere Los die Expressverkehre ab Ulm und verschiedene Regionalverkehrslinien mit Bedienung aller Zwischenhalte wie z. B. die Linie nach Pfronten.
Aufgrund der für 2020 geplanten Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Memmingen – Lindau wurden die Verkehre in zwei Betriebsstufen ausgeschrieben – vor und nach der Elektrifizierung. In der ersten Betriebsstufe, ab 2017, ist unter anderem die Linie München – Memmingen (– Lindau) enthalten. Im Rahmen der zweiten Betriebsstufe ab Dezember 2020 konnte DB Regio die Verkehre des heutigen alex von München nach Oberstdorf und Lindau zurückgewinnen und sich die Neigetechniklinie von (Nürnberg –) Augsburg nach Oberstdorf und Lindau sichern.
26 neue niederflurige Dieseltriebzüge VT 633 des polnischen Herstellers PESA setzt DB Regio in Los 1 ein. Die beschleunigungsstarken 3-teiligen Züge bieten eine Kapazität von 142 Sitzplätzen (1. und 2. Klasse). Bis zu vier Züge können aneinandergekoppelt werden und bieten dann rund 560 Sitzplätze. Die Züge verfügen über mehrere Mehrzweckbereiche, eine großzügige Sitzlandschaft mit überwiegend vis-à-vis Sitzplätzen, ein automatisches Fahrgastzählsystem, Videoüberwachung und eine mobile Klapprampe im Einstiegsbereich. Die neuen Züge werden zwischen München-Kempten-Oberstdorf und Lindau sowie zwischen Augsburg-Buchloe-Wangen und auf der Illertalbahn von Ulm über Memmingen bis nach Pfronten verkehren.
Für das Los 2, also ab 2017, wird die Bahn die bekannten Dieseltriebzüge mit Neigetechnik der Baureihe VT 612 modernisieren. Die 29 zweiteiligen Züge verfügen über 146 Sitzplätze (1. und 2. Klasse) und werden mit einem Hublift, Videoüberwachung sowie einem automatischem Fahrgastzählsystem ausgestattet. Die Fahrzeuge erhalten ein umfangreiches Redesign (u.a. Auffrischung der Innenausstattung und neue Polsterbezüge). In die gesamte Flotte für beide Lose wird ein dreistelliger Millionenbetrag investiert. Die Instandhaltung der neuen Fahrzeuge wird die Werkstatt Kempten übernehmen.
Das von der BEG ausgeschriebene Fahrplankonzept bleibt im Wesentlichen unverändert. Für die Fahrgäste gibt es jedoch ab 2017 einige Detailverbesserungen: Zum Beispiel wird es von Pfronten nach Ulm und nach München durchgehende Verbindungen geben, ab 2020 dann auch in der zweiten Betriebsstufe von Pfronten nach Augsburg. Auch hat die BEG einen zusätzlichen Zug im Berufsverkehr am Nachmittag von München nach Memmingen bestellt. Insgesamt wird sich für die Fahrgäste die Vertaktung insbesondere nachmittags sowie in den Morgenstunden der Wochenenden verbessern.
„Wir freuen uns, dass unser kundenfreundliches und wirtschaftliches Konzept die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH und das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg überzeugt hat. Die Ausschreibung betrifft rund ein Drittel der bisherigen Verkehrsleistung unseres Verkehrsbetriebs Allgäu-Schwaben. Durch den Gewinn beider Lose können wir deutlich mehr als 300 Arbeitsplätze in der Region Allgäu sichern“, sagte Hansrüdiger Fritz, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio Bayern, zu der Entscheidung. Der Leistungsumfang für das Dieselnetz Allgäu beträgt bis zu 7,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Dezember 2029.
DB