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BERLIN – Das Interesse am S-Bahn-Betrieb ist größer als bisher bekannt. Ein großes Verkehrsunternehmen aus Tokio beteiligt sich ebenfalls an der Ausschreibung des Verkehrs auf dem Ring und im Südosten. Die East Japan Railway Company betreibt bislang nur in ihrem Heimatland Züge.
In Tokio betreibt die East Japan Railway Company schon eine Ringbahn. Da liegt es nahe, sich auch um den S-Bahn-Ring in Berlin zu bemühen. Wie jetzt bekannt geworden ist, möchte das große japanische Unternehmen zusammen mit dem Dienstleister Mitsui den S-Bahn-Betrieb auf dem Ring und im Südosten Berlins übernehmen. Nach Informationen der Berliner Zeitung gehört es zu den Bewerbern, die an der Ausschreibung des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) teilnehmen wollen und dies vor kurzem beantragt haben.
„Dass sich die Japaner in Berlin bewerben, ist etwas Besonderes“, sagte ein Beobachter. Bislang betreibt die JR East, wie die East Japan Railway Company abgekürzt heißt, nur in ihrem Heimatland Züge. Dort aber in großem Stil: auf einem 7 500 Kilometer langen Netz und mit 17 Millionen Fahrgästen täglich. Ihre Yamanote-Linie gehört zu den am stärksten genutzten Bahnstrecken der Welt. Auf der 34,5 Kilometer langen Tokioter Ringbahn wurden 2005 pro Tag 3,5 Millionen Menschen befördert – so viele wie im gesamten Berliner Nahverkehr.
Heute nähert sich die tägliche Fahrgastzahl der Fünf-Millionen-Marke. Alle zwei Minuten fährt ein Zehn-Wagen-Zug. Jedes Fahrzeug ist in der Farbe Hellgrün lackiert. Auch die 29 Stationen sind leicht zu unterscheiden: Jeder Bahnhof hat eine Erkennungsmelodie, die bei Zugeinfahrten ertönt. Vorbild für die Tokioter Kreislinie war übrigens die Ringbahn in Berlin, um deren Zukunft es jetzt geht.
Wie berichtet wollen Berlin und Brandenburg den Vertrag für die Ringlinien S 41 und S 42 neu vergeben, außerdem für die künftige Linie S 46 (Königs Wusterhausen–Westkreuz–Hauptbahnhof), die S 47 (Südkreuz–Spindlersfeld) und die neue S 8 (Zeuthen–Ostkreuz–Hohen Neuendorf). Das Unternehmen, das Ende 2014 den Zuschlag erhält, soll drei Jahre später den Betrieb aufnehmen. Es muss rund 390 neue Wagen mitbringen.
Die Liste der Firmen, die sich um den lukrativen Länderauftrag bewerben, ist auch ohne die Japaner schon ziemlich lang und international. „Die Resonanz ist groß – und damit auch die Auswahl“ , hieß es im Senat. „Eine gute Situation, um Entscheidungen zu treffen.“ Die Mass Transit Railway (MTR) aus Hongkong hat ebenso einen Antrag abgegeben wie National Express aus Großbritannien und RATP aus Frankreich. Auch die Fahrzeughersteller Bombardier und Siemens/ Stadler wollen sich an der Ausschreibung beteiligen. Bombardier hat sich mit RATP zusammengetan.
Auch Bayern bewerben sich
Konzernunternehmen der Deutschen Bahn (DB) sind ebenfalls dabei. Eines von ihnen ist die S-Bahn Berlin GmbH, die heute den Ring befährt und dies auch weiter tun will. Dem Vernehmen nach haben aber auch DB Regio Bayern und DB Regio Nordost beim Verkehrsverbund Bewerbungen eingereicht. „Damit will die Bahn auf Nummer Sicher gehen. Sie hofft, dass zumindest eines ihrer Unternehmen den neuen 15-Jahres-Vertrag erhält“, sagte ein Beobachter. „Für die DB geht es auch um das Prestige.“
Thema: Mit Tempo 40 über den Ring Fr 25 Okt 2013 - 19:30
Peter Neumann schrieb:
Die S-Bahn muss neuerdings auf mehreren Streckenabschnitten abbremsen. Bald könnte es noch mehr Tempolimits geben. Die DB, der die Gleisanlagen in Berlin gehören, passt die Tempobestimmungen den bundesweiten Regularien an.
Die S-Bahn ist zur Schleichbahn geworden. Im gesamten Streckennetz wurde die Höchstgeschwindigkeit für alle Züge auf 80 Kilometer pro Stunde gesenkt, und dann wurden auch noch viele neue Tempolimits angeordnet. So müssen die Bahnen zwischen Gesundbrunnen und Bornholmer Straße auf 40 Kilometer pro Stunde abbremsen. Auf dem Ring drosseln die Züge ebenfalls die Geschwindigkeit, zum Teil auf Tempo 40 oder 50. Das sind nur einige Beispiele, und es ist absehbar, dass weitere Beschränkungen hinzukommen. „Kein Wunder, dass wir uns jetzt häufiger verspäten“, sagte ein S-Bahner am Freitag.
Lange Zeit galt die S-Bahn als eine Art Staat im Staate Deutsche Bahn (DB). Über Jahrzehnte hinweg legte sie die Geschwindigkeit zum Teil nach ihren eigenen Regeln fest. Doch nun passt die DB, der die Gleisanlagen in Berlin gehören, die Tempobestimmungen den bundesweiten Regularien an.
Als Erstes verfügte das Unternehmen, dass seit vergangenem Montag nirgendwo im S-Bahn-Netz mehr schneller als 80 Kilometer in der Stunde gefahren werden darf. Dies gilt vorerst bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember. Davon betroffen sind etwa die Linie S 3 zwischen Ostkreuz und Erkner, wo die Bahnen bisher mit Tempo 90 unterwegs waren, und der Südring, wo 100 zulässig war. Mit dem generellen Limit will sich die DB Luft verschaffen, um die vielen absehbaren Tempo-Änderungen in aller Ruhe zu berechnen und umzusetzen. „Denn dafür ist ein Riesenaufwand erforderlich“, erklärte ein Eisenbahner. Die Unterlagen für das Fahrpersonal müssen geändert, Signale umprogrammiert und Geschwindigkeitstafeln ausgetauscht werden.
Mehr Verspätungen befürchtet
Doch wie jetzt bekannt wurde, hat die DB einem Teil der vielen zu erwartenden Tempo-Änderungen bereits vorgegriffen, wie ein Bahnsprecher bestätigte. Ebenfalls seit Montag früh bekommen Fahrgäste und Personal die Ergebnisse der ersten Neuberechnungen zu spüren. Auf mehreren Abschnitten hat DB Netz die Höchstgeschwindigkeit bereits herabgesetzt.
So gilt auf einem Gleisabschnitt zwischen Wannsee und Nikolassee neuerdings Tempo 50. Auf einem 1770 Meter langen Teilstück der S 2 zwischen Blankenfelde und Mahlow wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 70 Kilometer in der Stunde festgesetzt. Vorher durften die Züge Tempo 80 fahren. Der neue Tempo-40-Abschnitt auf dem Nordring zwischen Wedding und Gesundbrunnen ist zwar nur 98 Meter lang, doch er hält den Verkehr ebenfalls auf, wie ein Lokführer erzählte. „Das Abbremsen kostet auf jeden Fall Zeit“, sagte er.
Auch dieses Limit sei Folge der Neuberechnung nach dem DB-Regelwerk, so ein Bahnsprecher. Es berücksichtige auch, dass die Schienen vor zu großer Abnutzung geschützt werden und die Reisenden guten Fahrkomfort genießen.
Doch der Fahrgastverband IGEB bezweifelte, dass die Regelungen den Reisenden nutzen. Dort wird befürchtet, dass sowohl das generelle Tempolimit als auch die punktuellen Beschränkungen dazu führen werden, dass Verspätungen nicht mehr ausgeglichen werden können. Dadurch leide die Stabilität des Betriebs. „Und die Pünktlichkeit“, so der Lokführer.
Dabei hat sich gerade dieser Qualitätsfaktor zuletzt wieder verbessert: Fuhren im August 2012 zehn Prozent aller S-Bahnen um mehr als vier Minuten zu spät, waren es in diesem August 4,9 Prozent, so der Verkehrsverbund VBB.
Nicht nur neue, auch alte Tempolimits halten den Betrieb bei der S-Bahn auf. So müssen alle Züge schon seit dem 9. Februar 2009 auf einem tausend Meter langen Abschnitt zwischen Friedrichsfelde Ost und Lichtenberg auf Tempo 70 abbremsen. „Oberbaumangel“ heißt es zur Begründung. Das bedeutet: Die Anlagen sind verschlissen, sie müssten erneuert werden.
Anschluss in Köpenick verpasst
Auch Weichenschäden bremsen den S-Bahn-Verkehr aus, ganz aktuell seit dem Ende dieser Woche in Griebnitzsee, wo statt Tempo 80 nur noch Tempo 40 erlaubt ist. „Dabei haben wir auf der S 1 nach Potsdam ohnehin schon Schwierigkeiten, den Fahrplan einzuhalten, weil die Strecke größtenteils eingleisig ist“, sagte der Lokführer.
Fahrgäste erzählten, dass sich die Züge der S 3 seit Montag öfter verspäten und dass sie in Köpenick Anschlussbusse verpassen. Dagegen teilte der Bahnsprecher mit, dass die Neuregelungen „nur geringfügige Auswirkungen auf die Pünktlichkeit haben“. Zudem würden die Neuberechnungen ab Dezember auch dazu führen, dass die S-Bahn zum Teil schneller fahren darf als heute. Doch der S-Bahn-Lokführer rechnete damit, dass die Beschränkungen überwiegen: „Wir werden langsamer.“
Thema: Expertenbericht zur Stabilisierung der S-Bahn-Fahrzeugflotte vorgelegt Mi 6 Nov 2013 - 12:14
Maßnahmen aus dem Paket 2011 überwiegend abgearbeitet bzw. eingeleitet • Experten sehen Ertüchtigung und Weitereinsatz der S-Bahn-Altbaureihen auch über das Jahr 2017 als möglich und sinnvoll an
(Berlin, 5. November 2013) Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und die S-Bahn Berlin GmbH haben gemeinsam einen Expertenkreis mit der Untersuchung der bereits umgesetzten sowie künftig erforderlichen Maßnahmen zur weiteren Stabilisierung der Fahrzeugflotte beauftragt. Von März bis Juli 2013 hat der Expertenkreis unter Federführung des Instituts für Bahntechnik (IFB) die Umsetzung der Maßnahmen aus dem vorangegangenen Arbeitskreis Fahrzeuge des Jahres 2011 geprüft und den derzeitigen Fahrzeugzustand untersucht. Hintergrund der Untersuchung sind die bisherigen technischen Probleme der Bestandsfahrzeuge und der erforderliche Weiterbetrieb der Altbaureihen 480 und 485, da die für das Teilnetz Ring vorgesehenen Neufahrzeuge mit Beginn der neuen Vertragslaufphase noch nicht vollständig zur Verfügung stehen werden.
Die Betrachtung durch die Experten ergab, dass der weitere Einsatz der Baureihen 480 und 485 über das Jahr 2017 hinaus technisch möglich und wirtschaftlich tragfähig ist. Die Maßnahmen zum Weiterbetrieb dieser Fahrzeuge verursachen zwar zusätzliche Kosten für die Ertüchtigung und die weitere Instandhaltung dieser Fahrzeuge. Nach den Expertenangaben variieren diese je nach veranschlagter Resteinsatzzeit zwischen 100 und 160 Millionen Euro. Diese Mehrkosten werden durch die entsprechend spätere Inbetriebnahme von Neufahrzeugen mit ihren vergleichsweise hohen Beschaffungs- und Abschreibungskosten jedoch kompensiert. Gleichwohl verweist das Expertengremium auf nicht vorhersehbare technische Risiken, die eventuelle Mehrkosten verursachen könnten. Ebenso ist die Abstimmung mit dem Eisenbahnbundesamt als technischer Aufsichtsbehörde erforderlich.
Der Expertenkreis bescheinigte der S-Bahn Berlin GmbH, die in den vergangenen Jahren ermittelten technischen Probleme überwiegend abgearbeitet bzw. entsprechende Maßnahmen eingeleitet zu haben. Damit sei ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Fahrzeugverfügbarkeit gelungen, auch wenn das vertraglich vereinbarte Niveau nicht erreicht wurde. Handlungsbedarf bestehe noch bei Maßnahmen, die eine ausreichende Fahrzeugverfügbarkeit auch an heißen Sommertagen gewährleiste. Hier hatte das Unternehmen die Prioritäten zunächst zugunsten einer höheren Gesamtverfügbarkeit in den Wintermonaten gesetzt.
Das Gremium empfiehlt in seinem Bericht, möglichst schnell mit den technischen Stabilisierungsmaßnahmen für die Baureihen 480 und 485 zu beginnen, um im Zeitraum ab 2017 mit einer hohen Flottenkapazität auch weiterhin einen zuverlässigen S-Bahn-Betrieb gewährleisten zu können.
Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH, zeigt sich zuversichtlich, den von den Experten vorgeschlagenen Weg realisieren zu können: „Mit unseren erweiterten Werkstattkapazitäten und qualifiziertem Instandhaltungspersonal werden wir unsere Kraft in die Bewältigung dieser Herausforderung stecken. Wir schnüren auf der Basis des Expertenberichts derzeit in Abstimmung mit der Zulassungsbehörde ein Stabilisierungspaket, das wir anschließend dem Senat als Grundlage für eine Übergangsvereinbarung mit den Altbaureihen vorstellen werden. Umfassende Erfahrungen mit derartigen Stabilisierungspaketen konnten wir in den letzten Jahren sammeln.“
Christian Gaebler, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, sagt: „Unser Hauptanliegen an den Expertenkreis war es, zum einen die laufenden Maßnahmen zur Stabilisierung des S-Bahn-Verkehrs, zum anderen die erforderlichen Maßnahmen zur Stabilisierung der Fahrzeugverfügbarkeit bis zum Einsatz von Neufahrzeugen bewerten zu lassen. Die Experten haben dabei gezeigt, dass die Ertüchtigung und der Weiterbetrieb der Altbaureihen 480 und 485 über das Jahr 2017 hinaus nicht nur möglich, sondern sinnvoll ist. Unser Ziel ist es nun, dass die identifizierten zusätzlichen Maßnahmen möglichst schnell eingeleitet werden. Dazu werden wir uns zeitnah mit der S-Bahn Berlin GmbH abstimmen.“
Thema: DIE NEUE S-BAHN FÜR BERLIN UND BRANDENBURG Sa 22 März 2014 - 10:33
Zitat :
Berlin zählt zu den dynamischsten Städten der Welt. Deshalb benötigt die Stadt ein Verkehrssystem, das Antworten auf die neuen Mobilitätsbedürfnisse der Berliner, die Stadtentwicklung und den demographischen Wandel bietet. Berlin braucht ein flexibles und verlässliches S-Bahnkonzept mit neuen, innovativen Zügen. Heute stellt die Hauptstadtregion die Weichen für ihr Mobilitätsangebot von morgen.
Der erste Schritt ist die Ausschreibung des S-Bahn-Rings und wichtiger Zubringerstrecken nach Norden und Süden. Insgesamt geht es um 9,4 Millionen gefahrene Zugkilometer pro Jahr. Der ausgeschriebene Verkehrsvertrag wird auf 15 Jahre geschlossen. Die neuen Fahrzeuge werden aber bis etwa 2050 das Gesicht der Stadt prägen.
Um ein zuverlässiges und hochwertiges Angebot sicherzustellen, hat Bombardier Transportation ein Partnerschaftsmodell für den gemeinschaftlichen S-Bahn-Betrieb entwickelt: Wir wollen neben der Fahrzeugentwicklung und Herstellung der neuen Flotte auch die Wartung aus einer Hand erbringen. Mit diesem integrativen Ansatz haben wir in Niedersachsen bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Gemeinsam mit einem starken Partner für den S-Bahn-Betrieb bieten wir der Hauptstadtregion daher ein umfassendes Angebot für die Mobilität von morgen. Denn wir wollen, dass die Berliner und Brandenburger wieder rundum zufrieden mit ihrer S-Bahn sind. Sie soll zum weltweiten Vorbild für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden.
Bombardier bewirbt sich bei der Ausschreibung für den Berliner S-Bahn Ring und wichtiger Zubringerstrecken nach Norden und Süden. Bombardier hat bereits erste Designentwürfe erarbeitet - und ein klares Konzept.
Thema: S-Bahn-Streit geht vor Gericht Di 13 Mai 2014 - 13:36
Carsten Brönstrup schrieb:
Monatelang haben die Deutsche Bahn und Bombardier verhandelt - es geht um hunderte Millionen Entschädigung für fehlerhafte Züge. Jetzt muss ein Richter entscheiden.
Seit mehr als einem Jahr hatten sie immer wieder verhandelt, viele teure Anwälte beschäftigt, immer wieder Forderungen und Angebote hin- und hergeschickt. Sie wollten sich friedlich einigen, statt öffentlich vor Gericht zu streiten. Doch am Ende kamen sie nicht zueinander, die Beträge lagen zu weit auseinander. Am Montagabend reichte es der Deutschen Bahn dann: Der Staatskonzern ließ die Gespräche mit dem weltgrößten Bahntechnik-Hersteller Bombardier platzen. Es ging um eine Entschädigung für Mängel an den Zügen der Berliner S-Bahn. 350 Millionen Euro verlangt die Bahn von den Kanadiern, denen sie Konstruktionsmängel an den Fahrzeugen der Baureihe 481/482 vorwirft.
„Alle Gespräche sind ergebnislos verlaufen, daher bricht die DB die Verhandlungen mit Bombardier ab“, sagte Bahn- Rechtsvorstand Gerd Becht dem Tagesspiegel. Ein Bombardier-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.
Es ist das erste Mal, dass es die Bahn gegen einen ihrer wichtigsten Lieferanten zum Prozess kommen lässt. Dabei hatte alles auf eine Einigung gedeutet. „Wir sind in konstruktiven Gesprächen“, hatte Bombardier-Chef Lutz Bertling noch am Montag im Tagesspiegel-Interview gesagt. „Wir wollen hier einen Schlussstrich ziehen. Darum kümmere ich mich auch persönlich intensiv.“ Es mache keinen Sinn, solche Altlasten ständig mit sich herumzuschleppen.
Bertling führt Bombardiers Bahn- Sparte von Berlin aus, die Deutsche Bahn ist sein wichtigster Kunde. Schon kurz nach seinem Amtsantritt im Sommer 2013 hatte er erklärt, in dieser Sache eine Einigung anzustreben – außergerichtlich. Bertling und Bahn-Chef Rüdiger Grube kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit beim Luftfahrtkonzern EADS, der heute Airbus heißt.
Die Probleme an den Zügen hatten vor rund fünf Jahren die monatelange Berliner S-Bahn-Krise mit ausgelöst. Räder und Radsatzwellen erwiesen sich als unterdimensioniert, Bremsen und Motoren mussten überarbeitet und teilweise ausgetauscht werden. Hinzu kamen Wartungsmängel an den Fahrzeugen durch die Bahn. Nach Jahren mit immensen Verlusten war die S-Bahn erst 2013 wieder in die schwarzen Zahlen gefahren.
Dem Vernehmen nach hatte Bombardier nur einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag als Entschädigung geboten. Die Vorstellungen der Bahn liegen weit darüber. Hinzu kommen noch Streitigkeiten um 160 Millionen Euro wegen anderer Baureihen, die an den Landgerichten München und Berlin anhängig sind. In Kreisen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, heißt es, vor allem die Bombardier-Firmenzentrale in Montréal sperre sich gegen eine teure Einigung. Bombardier hatte offenbar auf eine Paketlösung gesetzt, um für die Gesamtforderung der Bahn von rund 500 Millionen Euro eine Lösung zu finden. Nun treffen sich die Kontrahenten bereits am Mittwoch vor dem Landgericht Berlin.
Trotzdem arbeiten die Bahn und Bombardier weiter eng zusammen – Bombardier liefert die Wagenkästen für den neuen Schnellzug ICX, Regionalzüge, Lokomotiven und Doppelstockwagen. Der Grund: Die Zahl der Anbieter ist sehr überschaubar.
Thema: DB und BVG machen Nahverkehr sicherer So 21 Sep 2014 - 22:15
Gemeinsame Streifen und Vernetzung der Sicherheitszentralen - Positive Bilanz nach einem Jahr Sicherheitspartnerschaft - Fahrgäste von S- und U-Bahn fühlen sich sicherer
( Berlin, 18. September 2014) Deutsche Bahn (DB) und BVG ziehen eine positive Bilanz der im September 2013 geschlossenen Sicherheitspartnerschaft. Vor einem Jahr hatten BVG und DB erstmalig im deutschen Nahverkehr eine gegenseitige Hausrechtsabtretung vereinbart und damit Einsätze der hauseigenen Sicherheitskräfte auch in Bahnhofsbereichen und in Zügen des jeweils anderen Verkehrsunternehmens ermöglicht. BVG und DB haben zudem ihre Sicherheitszentralen vernetzt und schicken Teams mit Mitarbeitern aus beiden Unternehmen gemeinsam auf Streife. Auf großen Umsteigebahnhöfen sind Sicherheitskräfte rund um die Uhr im Einsatz.
Vor allem im Innenstadtbereich sind die Sicherheitskräfte beider Unternehmen deutlich präsenter und schneller am Einsatzort. Gemeinsam sind BVG und DB damit effektiver im Vorgehen gegen Störer und Randalierer. Die Sicherheitspartnerschaft ist ein wichtiges Element, um den ÖPNV in Berlin mit seinen stetig steigenden Fahrgastzahlen noch attraktiver zu machen.
Die Statistik bestätigt den Erfolg dieser Kooperation. Die Zahl der Hausrechtsverstöße – etwa durch Betteln, unerlaubtes Musizieren oder lautstarkes Herumpöbeln – ist von 103 im November 2013 auf 38 im Juni 2014 gesunken. Die Zahl der Hausfriedensbrüche hat sich im gleichen Zeitraum von 67 auf 34 nahezu halbiert. Mehr als 15.000 Hilfeleistungen – vom Ruf eines Krankenwagens bis zur Wiederbeschaffung verlorener Gegenstände – sind ebenfalls das Ergebnis der stärkeren Präsenz. Die Sicherheitskräfte leisten damit auch direkten Service für die Fahrgäste.
„Unsere Initiative für mehr Sicherheit im Nahverkehr hat sehr schnell Wirkung gezeigt. Stärkere Präsenz und das konsequente Vorgehen gegen Störer zahlen sich aus. Steigende Fahrgastzahlen und die Ergebnisse der Kundenbefragung zeigen, dass sich die Kunden bei uns wohl fühlen“, sagt Gerd Neubeck, Sicherheitschef der DB.
„Die steigenden Fahrgastzahlen und die hohe Zufriedenheit unserer Fahrgäste sind Zeichen für das weiter gewachsene Vertrauen in unser Angebot, zu dem neben einem weit verzweigten Netz, dichten Takten und hoher Zuverlässigkeit eben auch Ordnung und Sicherheit gehören. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der DB sind wir auf dem richtigen Weg. Ich freue mich sehr, dass wir schon nach einem Jahr eine so positive Bilanz ziehen können“, sagt Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende der BVG.
Das Prinzip ist einfach: Sicherheitskräfte der BVG sehen auch im S Bahnbereich nach dem Rechten, DB-Sicherheitsteams sorgen bei Bedarf auch in der U-Bahn für Ordnung. Führte zuvor ein Verweis beispielsweise wegen übermäßigen Alkoholkonsums dazu, dass die betroffene Person in den jeweils anderen Bahnhofsbereich wechselte, gilt der Verweis jetzt für Züge und Stationen von BVG und S-Bahn. Berlin ist damit bundesweit Vorreiter in der Zusammenarbeit von Bahn und städtischem Verkehrsbetrieb. „Wir wünschen uns solche Kooperationen auch in anderen Städten“, sagt Neubeck.
Die Kooperation von DB und BVG kommt auch bei den Fahrgästen von S- und U-Bahn gut an, wie die Auswertung der aktuellen Kundenbefragungen beider Unternehmen zeigt. Alle befragten S-Bahnfahrgäste und 95 Prozent der U Bahnnutzer zeigten sich in den Fahrgastbefragungen vom Mai 2014 zufrieden mit der tagsüber empfundenen Sicherheit. Ein Jahr zuvor lag der Wert für die S Bahn bei 98 Prozent, bei der U-Bahn bei 93 Prozent.
Die 24-Stunden-Präsenz führt aber auch in den Abend- und Nachtstunden zu einem verbesserten Sicherheitsgefühl. Rund 80 Prozent der S-Bahn-Kunden fühlten sich im Mai 2014 auch nach 22 Uhr sicher. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei gut 65 Prozent. Bei der U-Bahn stieg die Quote im gleichen Zeitraum von 65 auf 66 Prozent.
Insgesamt setzt die DB in Berlin mehr als 500 Sicherheitskräfte in Zügen und auf Bahnhöfen ein. Etwa die Hälft davon ist im Streifendienst im S-Bahnbereich tätig. Seit Anfang des Jahres sind zudem an den großen Stationen im Innenstadtbereich Sicherheitsteams rund um die Uhr präsent. Die Mitarbeiter haben alleine in Berlin im Monat bis zu 100.000 Kundenkontakte, leisten Erste Hilfe und geben pro Monat mehr als 40.000 Auskünfte und Belehrungen bei Verstößen gegen die Hausordnung.
Für die BVG sind täglich etwa 200 Sicherheitskräfte im Einsatz. Neben dem BVG-eigenen Personal sorgen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Fremddienstleisters im Auftrag der BVG dafür, dass sich immer mehr Fahrgäste in Bussen, Bahnen und Stationen sicher fühlen.
Seit 2008 wurde die Mitarbeiterzahl der BVG-Abteilung Sicherheit um 35 Prozent erhöht. Auf mehr als 20 Schwerpunktbahnhöfen ist seit 2012 täglich, rund um die Uhr Sicherheitspersonal präsent, darunter sind auch gemeinsam mit der DB genutzte Umsteigeknoten in der Innenstadt wie Alexanderplatz oder Zoologischer Garten.
Thema: Noch mehr Schäden am S-Bahn-Gleis Di 25 Nov 2014 - 21:39
PETER NEUMANN schrieb:
Zwischen Ostbahnhof und Bahnhof Zoo
Nachdem der Schienenstrang zwischen Ostbahnhof und Zoo vorige Woche innerhalb weniger Stunden an drei Stellen brach, gingen Bahn-Mitarbeiter nachts auf Tour. Was sie in der Nacht zu Dienstag fanden, zeigt: Die Mängelstellen, die zu den Schienenbrüchen führten, waren keine Einzelfälle.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Kontrollgang: Ein Bahnmitarbeiter überprüft mit einem Ultraschallgerät die Gleise. Damit soll Schienenbrüchen vorgebeugt werden. Foto: dpa
Bei der Überprüfung der erst im Sommer sanierten S-Bahn-Strecke zwischen Ostbahnhof und Zoo sind weitere Mängel gefunden worden. Das teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) am Dienstag mit. „Wir konnten zwei weitere auffällige Stellen ausfindig machen“, sagte er. In beiden Fällen handelte es sich um Bereiche, in denen geschweißt worden war – wie die Stellen, an denen der im Juli und August verlegte Schienenstrang am vergangenen Mittwoch dreimal brach.
Die jüngsten Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die in der vorigen Woche zu Tage getretenen Schweißmängel keine Einzelfälle waren. DB Netz setzt die nächtlichen Kontrollgänge fort. „Wir gehen auf Nummer sicher“, teilte der Bahnsprecher mit.
Wenn der S-Bahn-Betrieb ruht, gehen zwei DB-Mitarbeiter zwischen Ostbahnhof und Zoo mit Ultraschallgeräten auf Tour. Pro Nacht schaffen sie es, insgesamt rund 700 Meter Schienen und 14 Stellen, an denen Schienen miteinander verschweißt worden sind, zu untersuchen. „Bei dem ersten Kontrollgang in der Nacht zu Montag gab es keine Befunde, beim zweiten in der Nacht zu Dienstag waren es zwei“, hieß es.
Nach den Sicherheitsbestimmungen wäre es in diesem Fall möglich, die Schäden bis zum April zu belassen und erst dann zu beheben. Doch die Bahnleute entschlossen sich dazu, die Schadstellen sofort mit angeschraubten Laschen zu sichern. Seitdem ist wieder Tempo 60 möglich. In den nächsten 14 Tagen werden die Gleise ausgetauscht.
Bis Mitte Dezember gehen die Überprüfungen weiter, wofür der S-Bahn-Verkehr nicht eingeschränkt werden muss. 240 Schweißstellen müssen kontrolliert werden.
Thema: S-Bahn-Sonderzug zum Welt-Aids-Tag Do 27 Nov 2014 - 18:29
Mit dem „Rote-Schleifen-Zug“ ab durch die Mitte
S-Bahn-Sonderzug zum Welt-Aids-Tag startet in diesem Jahr vom Potsdamer Platz • Prominente Unterstützer freuen sich auf Zugtaufe
(Berlin, 27. November 2014) Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember schickt die S-Bahn Berlin wieder den „Rote-Schleifen-Zug“ auf die Strecke. Der mit dem Symbol für Solidarität gegenüber den von der Immunschwäche-Krankheit betroffenen Menschen geschmückte Zug hat Tradition. Seit über 25 Jahren informieren ehrenamtlich engagierte S-Bahner und eine zunehmende Zahl Prominenter aus Politik, Kultur und Gesellschaft über die Krankheit. Während der Fahrt werden Spenden gesammelt. Fahrgäste, die sich beteiligen, erhalten neben Kaffee und Kuchen als Zeichen ihrer Solidarität und Toleranz eine rote Schleife zum Anstecken.
S-Bahn-Chef Peter Buchner ist überzeugt: „Einsteigen, informieren, spenden, und Teil einer großen solidarischen Gemeinschaft sein – dies ist Sinn und Zweck des Rote-Schleifen-Zuges. Damit können wir gemeinsam viel transportieren!“
Auftakt ist am 1. Dezember um 11 Uhr im S-Bahnhof Potsdamer Platz. Bahnchef Rüdiger Grube und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit werden gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Christian Hanke den für den Einsatz geplanten S-Bahn-Zug auf den Namen des Bezirks Mitte taufen. Es ist die sechste Aktion dieser Art, mit der die S-Bahn Berlin im Jahr ihres 90. Geburtstags ihre besondere Verbundenheit mit den Berliner Bezirken und den Brandenburger Umlandgemeinden zum Ausdruck bringt. Weitere Züge tragen die Namen Erkner, Bernau, Charlottenburg-Wilmersdorf sowie Berlin und Brandenburg.
Der „Rote-Schleifen-Zug“ startet gemeinsam mit den Taufpaten und weiteren Prominenten um 11.40 Uhr vom Bahnhof Potsdamer Platz zur Auftaktrunde nach Gesundbrunnen und zurück. Um 12.40 Uhr führt die Fahrt vom Potsdamer Platz zu zweieinhalb Runden auf der Ringbahnlinie S41, mit Halt auf allen Bahnhöfen. Beispielabfahrtszeiten: Schönhauser Allee (12.58 Uhr / 13.58 Uhr, 14.58 Uhr), Ostkreuz (13.11 Uhr, 14.11 Uhr, 15.11 Uhr), Südkreuz (14.26 Uhr, 15.26 Uhr), und Westkreuz (14.39 Uhr, 15.39 Uhr). Die Berliner Aids-Hilfe und die S-Bahn Berlin freuen sich auf alle, die dabei sind. Für die Mitfahrt ist nur ein gültiger VBB-Fahrausweis erforderlich.
Hinweis an die Redaktionen: Medienvertreter und Fotografen sind herzlich zur Auftaktveranstaltung mit Zugtaufe am 1. Dezember, 11 Uhr, auf dem S-Bahnhof Potsdamer Platz, Gleis 13, eingeladen. Es besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an der Auftaktfahrt um 11.40 Uhr nach Gesundbrunnen und zurück. Bitte melden Sie sich an unter: presse.b@deutschebahn.com.
Thema: Länder streichen S-Bahn Berlin wegen Streiks Millionensumme Fr 12 Dez 2014 - 15:17
Zitat :
Berlin – Wegen der Lokführerstreiks in den vergangenen Monaten muss die S-Bahn in Berlin und Brandenburg auf eine Millionensumme aus den Länderkassen verzichten. Insgesamt würden Berlin und Brandenburg der S-Bahn wegen der Streiks im September, Oktober und November rund 7,5 Millionen Euro weniger zahlen, teilte ein Bahnsprecher der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Das entspreche den verkehrsvertraglichen Regeln.
Grund sind nicht erbrachte Leistungen der S-Bahn durch die Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokführer. Die Länder Berlin und Brandenburg sind über den Verkehrsverbund Auftraggeber und bezahlen die Bahn für erbrachte Leistungen. Der Gesamtbetrag liege für 2014 ursprünglich bei 284 Millionen Euro, sagte der Bahnsprecher. In dieser Summe seien die Abzüge aber noch nicht berücksichtigt.
In einer parlamentarischen Anfrage des Berliner Piraten-Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner wurden die gekürzten Abschlagszahlungen ebenfalls angesprochen. Aus der Antwort der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geht hervor, dass die S-Bahn Berlin allein im September und Oktober 2014 wegen der Streiks eine Beförderungsleistung von mehr als 211 000 Zugkilometern nicht erbrachte.
Thema: Generalüberholung für Berliner S-Bahn-Tunnel Mi 17 Dez 2014 - 17:45
Umfangreiches Bauprogramm in dreieinhalb Monaten - Tunnel bekommt neue Zugbeeinflussung - Zwölf Millionen Euro eingeplant
(Berlin, 17. Dezember 2014) Die Deutsche Bahn erneuert vom 16. Januar bis 4. Mai den Nord-Süd-Tunnel für die Berliner S-Bahn. Für dreieinhalb Monate wird die Strecke zwischen Gesundbrunnen und Yorckstraße (Großgörschenstraße) bzw. Yorckstraße gesperrt. Für die Vielzahl der geplanten Arbeiten, die rund zwölf Millionen Euro kosten werden, ist diese Zeitspanne eher knapp bemessen.
Erneuert werden: vier Kilometer Gleis zwischen Nordbahnhof und Gesundbrunnen, 19 Weichen in den Bahnhöfen Nordbahnhof und Potsdamer Platz, die Stromschienen auf 1,2 sowie die Träger einschließlich Befestigungen auf rund 3,9 Kilometern Länge, die Tunnelbeleuchtung und 5,6 Kilometer Starkstromkabel. Um den Lärm zu verringern, werden zwischen Nordbahnhof und Anhalter Bahnhof vier zusätzliche Schienenschmierapparate eingebaut. Neun alte Apparate werden gegen neue ausgetauscht.
Ein neues Zugbeeinflussungssystem für die S-Bahn (ZBS) wird das seit etwa 90 Jahren verwendete mechanische System von Streckenanschlägen und Fahrsperren ersetzen. Unter anderem verhindert ZBS zuverlässig die Vorbeifahrt am Halt zeigenden Signal. Der gesamte Tunnel wird auf zwölf Kilometern Länge mit dieser Technik ausrüstet. 109 Streckenanschläge werden abgebaut. Das neue Sicherungssystem muss nach Einbau mehrere Wochen intensiv geprüft werden.
Neben den Hauptarbeiten werden zum Beispiel auch Fugen an Bahnsteigen und Wänden verpresst, Treppenstufen und Stützmauern saniert, Wandfliesen, Schilder und die rund 2.500 Leuchtstoffröhren im Tunnel erneuert. 61 Werbetafeln werden abgebaut und 16 angebaut. Sechs Stationen erhalten insgesamt 45 Projektionsflächen. Die Stationen werden außerdem mit LTE-Technik für die Smartphone-Nutzung im Tunnel ausgerüstet. Schienenschleifen sowie die Reinigung des Tunnels und der Stationen beschließen die Arbeiten.
Alle Arbeiten müssen zeitlich präzise aufeinander abgestimmt werden. Dabei spielt die Logistik in der Enge des Tunnel und auch auf den Zulaufstrecken eine entscheidende Rolle. Maschinen können nur begrenzt zum Einsatz kommen.
Der rund 75 Jahre alte und sechs Kilometer lange Bahntunnel wurde 1991/1992, erstmals seit 1945, umfassend instand gesetzt. Seit 2006 steuert ein elektronisches Stellwerk die Signale im Tunnel. In einer zweiwöchigen Sperrpause waren bereits im Herbst 2013 die Schienen im Abschnitt Nordbahnhof–Anhalter Bahnhof getauscht worden. Die hohe Abnutzung der Schienen durch die dichte Zugfolge – rund 4.800 Züge/Woche – erlaubten keinen weiteren Aufschub der Arbeiten.
Thema: Mit der S-Bahn kommen die Ehrenamtlichen ins Spiel … Do 18 Dez 2014 - 18:55
S-Bahn-Berlin schließt Jubiläumsjahr mit 10.000 Euro-Spende ab - Fußball-Sonderfahrplan zur Begegnung Hertha BSC–TSG Hoffenheim
(Berlin, 18. Dezember 2014) Die S-Bahn Berlin bedankt sich bei 100 ehrenamtlichen Helfern der Bahnhofsmission mit einer Einladung zum kommenden Bundesliga-Sonntagsspiel Hertha BSC Berlin gegen TSG Hoffenheim. Zum Abschluss ihres Jubiläumsjahrs „Wir verbinden. Seit 90 Jahren“ spendet das Unternehmen zudem 10.000 Euro für die Arbeit der Bahnhofsmission. Das Geld wird vor Spielbeginn von S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner übergeben. Ein Teil der Summe stammt aus dem Verkaufserlös von T-Shirts mit dem Namen von Berliner Bezirken und Brandenburger Umlandgemeinden, die im S-Bahn-Jubiläumsjahr Paten bei Zugtaufen waren.
„Verbundenheit ist das große Thema unseres Jubiläumsjahres“, erklärt S-Bahn-Chef Buchner: „Täglich 1,4 Millionen Menschen sind Gäste an Bord unserer rot-gelben Züge. Die gemeinsame Fahrt verbindet alle. Die Bahnhofsmission trägt dazu bei, dass die schwächsten in unserer Gesellschaft Unterstützung erhalten. Wir würdigen diese Arbeit und möchten mit der Einladung ins Olympiastadion den ehrenamtlichen Helfern von Herzen ‚Danke‘ sagen!“
Für die stressfreie An- und Abreise der Fußballfans zum Olympiastadion wird der S-Bahn-Verkehr am kommenden Sonntag verstärkt. Zwischen Ostbahnhof und Olympiastadion besteht ab 13.30 Uhr ein durchschnittlicher Fünf-Minuten-Takt mit Zügen der Linien S5 und S75. Weitere Zusatzzüge fahren im Zehn-Minuten-Takt ab Charlottenburg. Nach Spielende ab zirka 17.15 Uhr wird für die Rückreise der Fußballfans ebenfalls der verdichtete Fahrplan mit sechs Zügen innerhalb von 20 Minuten angeboten.
Thema: S-Bahn-Linien werden umgeleitet Do 18 Dez 2014 - 19:16
Umfangreiches Ersatzkonzept zur Umfahrung des gesperrten Nord-Süd-Tunnels - Empfehlungen für Alternativrouten auf allen Infokanälen
(Berlin, 17. Dezember 2014) Die Grundsanierung und Modernisierung des Nord-Süd-Tunnels der Berliner S-Bahn macht die Komplettsperrung des Streckenabschnitts Gesundbrunnen – Friedrichstraße – Potsdamer Platz - Yorckstraße erforderlich. Im Zeitraum vom 16. Januar bis 4. Mai 2015 müssen sich Fahrgäste der Linien S1, S2 und S25 auf geänderte Verbindungen und Linienbezeichnungen einstellen. Die S-Bahn Berlin hat ein umfassendes Umleitungs- und Ersatzkonzept mit zahlreichen Umfahrungsmöglichkeiten entwickelt. Zentrales Element sind die Ringbahn und die weiteren innerhalb des Rings verkehrenden S- und U-Bahn-Linien, die vielfach Alternativen mit wenig Zeitverlust bieten. Neben der Stadtbahn wird die Nutzung der Linien U6, U8 und U9 empfohlen. Veränderte Linienbezeichnungen für bessere Orientierung Die nördlichen Abschnitte der von den Baumaßnahmen betroffenen Linien S2 und S25 werden jeweils umsteigefrei mit vorhandenen Linien auf der Ringbahn verknüpft. Zur leichteren Orientierung erhalten diese Streckenäste vorübergehend neue Linienbezeichnungen. Nach Bernau fährt die Linie S9, die bis Buch durch Züge der Linie S85 verstärkt wird. Hennigsdorf wird durch die Linie S8 bedient. Fahrplanbedingt ist auch die Strecke Richtung Birkenwerder betroffen, die vorübergehend mit der Linie S45 verknüpft wird. Die südlichen Endstationen dieser Linien bleiben unverändert. Die von Süden und Südwesten Richtung Nord-Süd-Tunnel verlaufenden Linien S1, S2 und S25 bieten in Schöneberg und Südkreuz Anschlüsse zur Ringbahn. Alle Züge enden und beginnen in Yorckstraße, wo Umsteigemöglichkeiten zur Linie U7 und zum Busersatzverkehr bestehen. Ersatzbusse ergänzen schnelle Umleitungen auf der Schiene Die S-Bahn Berlin richtet Schienenersatzverkehr mit zwei Buslinien ein. Die Linie Nord verkehrt straßenbaubedingt abweichend vom Streckenverlauf der S-Bahn von Humboldthain über Gesundbrunnen, U-Bf. Bernauer Straße, Tucholskystraße (Torstraße), S-Bf. Oranienburger Straße, zum Bahnhof Friedrichstraße. Die Ersatzbus-Linie Süd fährt vom S+U-Bf. Yorckstraße über Anhalter Bahnhof, Potsdamer Platz, Behren-/Wilhelmstraße, zum Bahnhof Friedrichstraße. Tagsüber fahren die Busse alle drei bis fünf Minuten, in den Randzeiten im Fünf-Minuten-Takt. Da mit Staubildung und entsprechenden Fahrzeitverlusten zu rechnen ist, sollten Alternativrouten mit S- und U-Bahn-Linien bevorzugt werden. Die veränderten Linienführungen im Detail Linie S1 fährt in zwei Teilabschnitten zwischen Oranienburg und Gesundbrunnen sowie zwischen Yorckstraße (Großgörschenstraße) und Wannsee. Linie S2 verkehrt nur im Südabschnitt zwischen Yorckstraße und Blankenfelde. Nach Bernau fährt die Linie S9, die im Tagesverkehr bis Buch durch die Linie S85 ergänzt wird. Linie S25 bedient nur den Südabschnitt zwischen Yorckstraße und Teltow Stadt. Der Streckenteil nach Hennigsdorf wird durch die Linie S8 übernommen. Linie S45 wird von Flughafen Schönefeld über den regulären Endpunkt Südkreuz hinaus weiter über den westlichen und nördlichen Ring geführt und übernimmt ab Bornholmer Straße die Verkehrsaufgaben der Linie S8 nach Birkenwerder. Linie S8 fährt von Zeuthen/Grünau über den Ostring bis Bornholmer Straße und übernimmt ab dort die Bedienung des S25-Streckenteils nach Hennigsdorf. Linie S85 verkehrt von Grünau/Schöneweide über den Ostring bis Bornholmer Straße und bildet tagsüber gemeinsam mit der Linie S9 den gewohnten Zehn-Minuten-Takt bis Buch. Spätabends und am Wochenende fährt die Linie S85 nur zwischen Ostkreuz und Buch. Linie S9 fährt von Schönefeld Flughafen über den gewohnten Endpunkt Pankow weiter bis Bernau und übernimmt in diesem Bereich die Verkehrsaufgaben der Linie S2. Die Fahrten finden um zehn Minuten zeitversetzt statt! Bis Buch fahren tagsüber ergänzend Züge der Linie S85. Breites Informationsangebot für Zuhause und Unterwegs Auf den Streckenabschnitten kommt es in diesem Zusammenhang teilweise zu nicht vermeidbaren Veränderungen der gewohnten Abfahrtszeiten. Ab 20. Dezember können über die elektronischen Fahrplanauskunftsprogramme auf www.s-bahn-berlin.de, www.vbb.de und www.bahn.de die dann gültigen Verbindungsdaten abgerufen und für die individuelle Fahrtenplanung genutzt werden. Diese sind auch per App und über mobil.s-bahn-berlin.de verfügbar. Die S-Bahn Berlin informiert Ihre Fahrgäste über das veränderte Verkehrsangebot im Internet unter www.s-bahn-berlin.de, mit Aushängen auf den Bahnhöfen und einem Sonderfaltblatt, das in den Zügen der betreffenden Linien und über die S-Bahn-Kundenzentren verteilt wird. Umfassende Hintergrundberichte in der Kundenzeitung „punkt3“ ergänzen das Informationsangebot.
Thema: Berliner Stadtbahn wieder leiser Mo 12 Jan 2015 - 17:31
(Berlin, 12. Januar 2015) Die Deutsche Bahn hat den Lärm, der von den S-Bahn-Zügen auf der Berliner Stadtbahn ausgeht, erheblich verringert. Nach dem Einbau von neuen Schienen zwischen Zoologischer Garten, Friedrichstraße und Ostbahnhof im Juli und August des vergangenen Jahres, beschwerten sich Anwohner über lautes Quietschen.
Daraufhin wurde die Lärmemission am Hansaviertel bei 80 S-Bahnen, die mit rund 54 km/h unterwegs waren, gemessen. Eine Spezialmaschine schliff die Schienen in den engen Gleisbögen am Hansaviertel und im Abschnitt Alexanderplatz–Hackescher Markt. Danach waren im Gleis 1 vier fünftel der 65 S-Bahn-Züge neun Dezibel leiser. Eine Minderung um zehn Dezibel wird als Halbierung des Lärms wahrgenommen. Im Gleis 2 wurde bei 80 Prozent der Zugfahrten der Lärm sogar um 23 Dezibel gemindert.
Mitte Februar werden die ausführlichen Ergebnisse der Messungen vorliegen. DB Netz wird diese Ergebnisse berücksichtigen und plant, zusätzliche Schienenschmiereinrichtungen einzubauen. Bislang sind 60 dieser Apparate an den Schienen der Stadtbahn im Einsatz.
Neue Schienen haben vollkantige Schienenköpfe, einen sogenannten Abnutzungsvorrat. Im Zusammenspiel mit den engen Gleisbögen auf der Stadtbahn kommt es zu dem unangenehmen Kurvenquietschen.
Thema: S-Bahn Berlin verstärkt Zugangebot zur „Grünen Woche“ Fr 16 Jan 2015 - 0:12
Linie S5 und S75 fahren direkt zum Messe-Haupteingang
(Berlin, 15. Januar 2015) Mit zusätzlichen Zügen und einem verdichteten Fahrplantakt bringt die S-Bahn Berlin die Besucher der diesjährigen Internationalen Grünen Woche vom 16. bis 25. Januar zum Messegelände.
An allen Veranstaltungstagen wird die über den Bahnhof Messe Süd verkehrende Linie S5 durch zusätzliche Fahrten der Linie S75 verstärkt. In der Zeit von 9 bis 19 Uhr (während der verlängerten Öffnungszeiten bis 20 Uhr) verkehren damit innerhalb von 20 Minuten drei Züge je Richtung. Die Fahrzeit mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof zum Bahnhof Messe Süd beträgt nur 17 Minuten.
Zum Bahnhof Messe Nord/ICC fahren die Ringbahnlinien S41/S42 während der Hauptverkehrszeiten im Fünf-Minuten-Takt, sonst alle zehn Minuten. Ergänzend verkehren Züge der Linie S46 im 20-Minuten-Abstand auf der Relation Königs Wusterhausen – Westend. Während der Messe fahren auch an den Wochenenden Acht-Wagen-Züge. Von den Fern- und Regionalbahnhöfen Gesundbrunnen und Südkreuz ist der Bahnhof Messe Nord/ICC jeweils umsteigefrei in nur 15 Minuten erreichbar.
Besuchern, die aus dem Brandenburger Umland zur Internationalen Grünen Woche kommen, empfiehlt die Deutsche Bahn das Brandenburg-Berlin-Ticket. Es kostet 29 Euro am Automaten und berechtigt bis zu fünf Personen einen Tag lang zu beliebig vielen Fahrten in Regionalzügen, S- und U-Bahnen sowie Straßenbahnen und Bussen. Es gilt montags bis freitags ab 9 Uhr, am Wochenende bereits ab 0 Uhr, bis zum Folgetag, 3 Uhr.
Thema: Die Profis radeln, die Besucher fahren S-Bahn Di 20 Jan 2015 - 17:07
Zusätzliche Fahrten nach dem 104. Sechstagerennen - Schnelle Nachtverbindungen Richtung Erkner, Schöneweide, Zehlendorf, Spandau und Pankow
(Berlin, 20. Januar 2015) Die S-Bahn Berlin verlängert für Besucher des 104. Berliner Sechs-Tage-Rennens im Velodrom ihre Betriebszeit. Zusätzlich zum üblichen Wochenend-Nachtverkehr fahren die rot-gelben Züge auch an den anderen Veranstaltungstagen bis 2.30 Uhr auf der Ringbahn und in Richtung Erkner, Schöneweide, Zehlendorf, Spandau und Pankow. Dafür kommen auf fünf Linien über 50 zusätzliche Züge zum Einsatz.
Die Ringbahnlinien verkehren bis etwa 1.30 Uhr im Zehn-Minuten-Takt.
Auf der Linie S41 werden zusätzliche Fahrten um 1.43 Uhr und 2.13 Uhr ab S-Bahnhof Landsberger Allee angeboten. Am Ostkreuz bestehen direkte Anschlüsse zu Extrazügen der Linie S3 nach Erkner und zur S5 Richtung Friedrichstraße, Westkreuz und Spandau. In Schöneberg stehen Einsatzzüge der Linie S1 Richtung Rathaus Steglitz und Zehlendorf bereit.
Auf der Linie S42 starten um 1.33 Uhr, 1.43 Uhr und 2.03 Uhr zusätzliche Züge ab S-Bahnhof Landsberger Allee über Gesundbrunnen und Jungfernheide. Extrafahrten werden auch auf der Linie S9 nach Schöneweide um 1.26 Uhr und 1.52 Uhr sowie bis Treptower Park um 2.12 Uhr eingerichtet. Richtung Pankow über Bornholmer Straße starten Zusatzzüge um 1.25 Uhr und 1.45 Uhr.
Die genauen Abfahrtszeiten sind in der elektronischen Fahrplanauskunft unter www.s-bahn-berlin.de abrufbar.
Die zusätzlichen Fahrten finden in den Nächten 22.01./23.01. und 26.01./27.01. statt. In den Nächten Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag gilt der planmäßige durchgehende Nachtverkehr im 15- bis 30-Minuten-Takt.
Thema: Brandenburg prüft Verbindungsspange zwischen S-Bahn-Linien im Südwesten Berlins Fr 6 Feb 2015 - 18:45
Zitat :
Die wachsenden Pendlerzahlen im Brandenburger Umland lassen die Landesregierung nach Berichten des Tagesspiegels nun doch eine S-Bahn-Verlängerung von Teltow nach Stahnsdorf prüfen.
Im Endstadium könnte dabei eine Verbindungsstrecke zwischen Teltow über Stahnsdorf nach Wannsee entstehen. In der Region kämpft man seit Jahren um einen besseren S-Bahn-Anschluss, der durch den Kauf von Grundstücken schon vorbereitet wird. Der VBB sieht das Vorhaben in Verbindung mit den fehlenden Regionalisierungsmitteln skeptisch.
Thema: S-BAHN-AUSSCHREIBUNG Mo 30 März 2015 - 0:58
Peter Neumann schrieb:
Tausend Arbeitsplätze bei Bombardier in Gefahr
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Moderne Technik, traditionelle Farben: Ockergelb, Rubinrot und Schwarz. So könnte sie nach einer Studie von Bombardier aussehen, die neue S-Bahn für Berlin. Foto: bombardier
An der Ausschreibung für die neuen S-Bahnen für Berlin darf Bombardier nicht mehr teilnehmen. Die Deutsche Bahn hat den größten industriellen Arbeitgeber in Brandenburg ausgeschlossen. Gewerkschaft und Betriebsrat schlagen Alarm – und bitten die Politik um Hilfe.
Bombardier kann so ziemlich alles bauen, was auf Schienen rollt: Loks, S-, U- und Straßenbahnen. Mit 2 700 Mitarbeitern im Werk Hennigsdorf und 700 Beschäftigten in der Zentrale am Berliner Gleisdreieck sind die Kanadier einer der größten Arbeitgeber in der Region. Doch nun sind tausend Arbeitsplätze in Gefahr, sagte Bernd Thiele von der Industriegewerkschaft Metall am Donnerstag. „Wir sind in großer Sorge.“ Auch Fahrgästen und Steuerzahlern drohten Nachteile.
Es geht um die neuen S-Bahnen für Berlin. Im Auftrag der S-Bahn GmbH hat die DB den Bau von 1 380 Wagen ausgeschrieben. Zunächst sollen 390 Wagen geliefert werden – für den Ring und die Strecken im Südosten, für die Berlin und Brandenburg momentan einen Betreiber suchen. Damit nicht genug: Laut DB sollen die Anbieter auch dazu fähig sein, für alle anderen Linien ebenfalls genug Züge zu bauen. Denn die Länder werden auch den Betrieb auf den übrigen Strecken ausschreiben.
So könnte es am Ende um einen Auftragswert von bis zu drei Milliarden Euro gehen. Kein Wunder, dass Bombardier ein Angebot abgab.
Echten Wettbewerb gibt es nicht
Doch inzwischen habe die DB Bombardier ausgeschlossen, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Wobst. Sie habe ihre Anforderungen ohne erkennbaren Grund verschärft. Die Bitte, die Frist zu verlängern, um sie erfüllen zu können, sei abgelehnt worden. Bombardier dürfe nicht mehr teilnehmen.
„Die S-Bahn für Berlin ist für uns ein strategisch wichtiges ‚Must Win‘-Projekt, das wir dringend benötigen“, so der Bombardier-Mann. Zwar sei das größte Werk des Konzerns ausgelastet. „Aber einige Aufträge haben eine lange Laufzeit. Was wir für eine wirtschaftliche Grundauslastung brauchen, ist ein Großauftrag.“ In Hennigsdorf würde der Bau der Berliner S-Bahnen für zehn Jahre tausend Arbeitsplätze sichern.
„Es geht uns nicht darum, Bombardier einen Vorteil zu verschaffen, sondern dass überhaupt Wettbewerb stattfindet.“ Jetzt gibt es dem Vernehmen nach nur noch einen großen Bieter: das Konsortium Siemens/Stadler. Wobst: „Es besteht die Gefahr, dass Konditionen und Preise diktiert werden“ – zu Lasten von Berlin und Brandenburg, die für den S-Bahn-Betrieb aufkommen.
Auch bei dem Vergabeverfahren der Länder könne von Wettbewerb keine Rede mehr sein.JR East aus Japan, MTR aus Hongkong, RATP aus Frankreich sowie National Express aus England zogen ihre Angebote zurück – unter anderem, weil die Bedingungen oft verändert wurden. Als einziger Zugbetreiber blieb das DB-Unternehmen S-Bahn Berlin übrig. Sie will am Montag ihr Angebot beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) einreichen. „Eigentlich müsste dieses Verfahren neu gestartet werden, weil es bei den Zügen keinen echten Wettbewerb gibt. Für den Senat wäre das peinlich“, sagte ein Beobachter.
Thiele und Wobst haben Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (ebenfalls SPD) offene Briefe gesandt. Die Politiker sollen sich beim VBB dafür einsetzen, dass Bombardier eine faire Chance bekommt.
Die DB wollte keine Stellungnahme abgeben. Auch Bombardier nicht, nur so viel: „Wir bemühen uns weiterhin um den wichtigen Auftrag.“ Nach Informationen der Berliner Zeitung hat das Unternehmen bei der Vergabekammer des Bundes in Bonn eine Rüge eingereicht. Die Bahn habe das Gebot, alle Bieter gleich zu behandeln, verletzt. Mitte April soll entschieden werden, ob das Verfahren neu aufgerollt wird.
Stefan Gelbhaar (Grüne) nahm den Senat in die Pflicht: „Er muss die Befürchtung ausräumen, dass eine juristische Auseinandersetzung um den Ausschluss die Bestellung der Fahrzeuge noch weiter verzögert.“
Thema: Hubschrauber setzen neue Signale an der S3 Mi 13 Mai 2015 - 1:58
(Berlin, 12. Mai 2015) Zwischen den S-Bahnhöfen Karlshorst und Erkner baut die Bahn im Rahmen des Teilprojekts Elektronisches Stellwerk S3 Ost neue Gleise, Weichen und Signale. Es wird auch nachts, an Wochenenden und Feiertagen gearbeitet. Dabei kommen Zweiwegebagger, Stopfmaschinen, Kettenbagger, Kettensägen, Schraubmaschinen, ein Eisenbahndrehkran und ein Hubschrauber, mit dem die Signale gesetzt werden, zum Einsatz. Für die zum Teil lauten Arbeiten liegt eine Ausnahmegenehmigung der Berliner Senatsverwaltung vor.
Fotografen bieten sich aussagekräftige Bildmotive, wenn die Signale gesetzt werden. So vorzugsweise am 16. Mai, 7 bis 11 Uhr, vom S-Bahnsteig Erkner oder vom Ende der Ladestraße, Richtung Berlin, oder am 17. Mai, 9 bis 12 Uhr, vom S-Bahnsteig Köpenick.
Der Bauabschnitt Berlin Ostbahnhof – Erkner ist der letzte Teil des Projekts Ausbaustrecke Berlin–Frankfurt (Oder)–Staatsgrenze und Bestandteil der europäischen Verkehrsachse Paris – Berlin – Warschau. Die 85 km lange Ausbaustrecke wird seit 1997 modernisiert und für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h ausgebaut. Die Fahrzeit zwischen Berlin Ostbahnhof und Frankfurt (Oder) wird sich auf 36 Minuten verringern.
Thema: Weiterer Ausbau des S-Bahn-Instandhaltungswerkes Friedrichsfelde Mi 21 Okt 2015 - 20:00
Baubeginn für 160-Meter-Waschstraße - Fertigstellung des Gesamtprojektes bis Ende 2016
(Berlin, 19. Oktober 2015) Die S-Bahn Berlin baut ihren Instandhaltungsstandort Friedrichsfelde weiter aus. Das größte unternehmenseigene Infrastrukturprojekt umfasst ein Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro. Die traditionsreiche Betriebswerkstatt ist zentraler Wartungsstandort für 184 rot-gelbe Viertelzüge, die auf den Linien S3, S5 und S75 eingesetzt werden.
Mit einem ersten Spatenstich im Mai 2012 hatte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, das Projekt gestartet. Es umfasst eine grundlegende Gebäudesanierung, den kompletten Neubau der Außengleisanlagen und die Gesamterneuerung der Arbeitsstände. Zwei Drittel der Bauleistungen konnten bereits abgeschlossen werden.
Wesentliche Ergänzung des Werkstattkomplexes ist der Neubau einer 160 Meter langen Waschstraße für S-Bahn-Vollzüge durch die polnische Firma AGAT, der in dieser Woche beginnt. Mit dem Projekt tritt das Unternehmen erstmals auf dem deutschen Markt in Erscheinung. Referenzobjekte gibt es unter anderem in Warschau, Posen, Krakau und Lodz.
Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin, ist vom Konzept des polnischen Partners überzeugt: „Um unseren 14-tägigen Rhythmus der Außenreinigung einhalten zu können, benötigen wir eine leistungsfähige Anlage. Pro Vollzug dauert ein Waschgang 55 Minuten.“ 80 Prozent des Waschwassers verbleiben im Aufbereitungskreislauf und werden zur Wäsche mehrfach verwendet. Gewaschen wird in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende, da die Züge tagsüber im laufenden Betrieb benötigt werden. Lärmemissionen für die Nachbarschaft werden durch die Kompletteinhausung der Waschstraße auf ein Minimum reduziert.
Rund 5.000 Viertelzüge jährlich werden die neue Außenreinigungsanlage durchlaufen, die ab August 2016 zur Verfügung steht. Derzeit müssen die rot-gelben Züge regelmäßig zum Waschen nach Wannsee und Grünau überführt werden, was zusätzliche Fahrzeug- und Personalkapazitäten bindet.
Die Gesamt-Fertigstellung der Betriebswerkstatt Friedrichsfelde ist für den Herbst 2016 vorgesehen. Im Anschluss daran entsteht im Auftrag von DB Netz südlich der Werkstattgleise eine neue Zugbildungsanlage, mit der die Bereitstellungskapazitäten für Züge der Stadtbahn erheblich verbessert werden. DB
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Thema: Der S-Bahn-Betrieb kostet künftig 50 Millionen Euro mehr Fr 27 Nov 2015 - 20:15
Peter Neumann schrieb:
Berlin – Die Kosten steigen, ältere Züge müssen fit für die Zukunft gemacht werden. Das führt dazu, dass das Land der S-Bahn künftig mehr Geld überweisen muss. Interne Berechnungen zeigen, wie stark die Ausgaben steigen.
Der S-Bahn-Betrieb wird für das Land Berlin deutlich kostspieliger. Der Senat stellt sich darauf ein, dass er der S-Bahn Berlin GmbH künftig mehr Geld überweisen muss. Das geht aus internen Berechnungen der Verwaltung hervor. Laut Vertrag bezahlt der Senat für jeden Kilometer, den eine S-Bahn im Fahrgastbetrieb zurücklegt. Weil zudem ältere Züge fit für die Zukunft gemacht werden müssen, fallen weitere Kosten für das Land an.
Die Kosten im Überblick:
264.485 000 Euro: Diese Ausgaben kalkuliert der Senat für dieses Jahr ein. Davon entfällt der Löwenanteil auf den S-Bahn-Betrieb. Die restlichen 8.100.000 Euro sind eingeplant, um die erste Rate für die Aufarbeitung der älteren Züge bezahlen zu können.
315.145 000 Euro: Auf diese Summe wird die jährliche Belastung das Berliner Landeshaushalts bis 2017 steigen, hat die Senatsverwaltung nun errechnet. Das sind über 50 Millionen Euro mehr als in diesem Jahr. Dies liegt daran, dass für die S-Bahn-Aufarbeitungen künftig noch mehr Geld überwiesen wird. Für nächstes Jahr sind 27.900.000 Euro eingeplant, 2017 sogar 38.700 000 Euro.
Höhere Kosten für die S-Bahn erwarten die Planer auch für die folgenden Jahre. Woher das zusätzliche Geld kommen wird, ist noch unbekannt. Zwar ist absehbar, dass Berlin vom Bund etwas mehr Mittel erhält, um den Betrieb von S-Bahnen und Regionalzügen zahlen zu können. Doch noch stehen nicht alle Details fest.
"Cola-Dose" und "Toaster" werden aufgearbeitet
Das Fitnessprogramm für die älteren Züge ist notwendig, um eine erneute Krise mit Ausfällen und Streckenstilllegungen zu verhindern. Aufgearbeitet wird zum einen die Baureihe 480, die Fans wegen ihrer Dachrippen „Toaster“ nennen. Fit gemacht wird auch die Baureihe 485, die zu DDR-Zeiten konzipiert wurde und „Coladose“ heißt – sie war rot lackiert. Die Züge bleiben bis 2023 im Einsatz. Anfangs sollten sie 2017 ausgemustert werden. Doch die neuen S-Bahnen für den Ring werden dann noch nicht da sein, weil der Senat die Ausschreibung des Verkehrs spät begonnen hat.
Neu auf der Rechnung für das Land Berlin sind auch zwei weitere Verträge mit der S-Bahn Berlin: für den Verkehr auf dem Ring bis 2023 und die übrigen Linien (bis 2027). Der zweite Vertrag wird vorsehen, auch die restlichen Bahnen für die Zukunft fit zu machen. Damit die Baureihe 481 bis 2033 weiterfahren kann, sind 159 Millionen Euro eingeplant.
Thema: S-Bahn verliert Verantwortung für ihre Stellwerke Sa 5 Dez 2015 - 8:10
Thomas Fülling schrieb:
DB Netz übernimmt am 1. Januar die Zuständigkeit für die S-Bahn-Infrastruktur. Der Berliner Fahrgastverband befürchtet mehr Probleme.
Bei der Berliner S-Bahn geht eine Ära zu Ende. Gut 80 Jahre lang lag die Verantwortung für den Schnellbahnverkehr in der Stadt in einer Hand. Lokführer, Werkstattmitarbeiter, die Aufsichten auf den Bahnsteigen, aber auch die Blockwärter und Fahrdienstleiter – sie alle waren Mitarbeiter der S-Bahn. Das wird sich nun ändern: Ab 1. Januar 2016 geht die Verantwortung für das 332 Kilometer lange Schienennetz auf die DB Netz AG, die Infrastrukturtochter der Deutschen Bahn, über. Rund 400 der gut 3000 S-Bahner bekommen damit einen neuen Arbeitgeber. Betroffen seien Mitarbeiter aus den Bereichen Betriebs- und Baubetriebsplanung, Betriebsdurchführung sowie Fahrdienstleiter und Blockwärter.
Auf den Zugverkehr bei der S-Bahn soll der Wechsel keine Auswirkungen haben. "Lediglich einige interne Abläufe ändern sich", betont S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz am Donnerstag. Die täglich bis zu 1,3 Millionen S-Bahn-Fahrgäste würden davon aber nichts mitbekommen. Sorge vor dem Verlust von Kompetenz und Wissen
Fahrgastvertreter sehen das nicht ganz so optimistisch. Durch die neuen Zuständigkeiten könnte es durchaus zu mehr Problemen im Betriebsablauf kommen, befürchtet die Interessengemeinschaft Eisenbahn, Nahverkehr und Fahrgastbelange Berlin e.V. (Igeb). "Es geht schon jetzt nicht ohne Ruckeln. Das wird sicher nicht weniger", sagt Igeb-Sprecher Jens Wieseke der Berliner Morgenpost. Bereits in der Vergangenheit habe es immer wieder Zugverspätungen und Ausfälle aufgrund von Signalstörungen oder anderen Problemen bei der technologisch veralteten Infrastruktur gegeben. Bei solchen Störungen komme es sehr auf eine gute Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen für die Infrastruktur und den Zugbetrieb an. Berufserfahrung und kurze Wege seien in solchen Fällen wichtig. "Die S-Bahn ist ein sehr sensibles Kind mit vielen Eigenheiten, die man kennen muss." Die DB Netz AG sei gut beraten, für die S-Bahn einen eigenständigen Bereich zu schaffen. "Die Gefahr ist groß, dass sonst Wissen und Kompetenz verloren geht", so Wieseke.
Schon jetzt separate Strukturen
S-Bahn-Sprecher Priegnitz verweist indes darauf, dass es schon jetzt im Unternehmen separate Strukturen gibt. Zum einen die in Schöneweide ansässige Transportleitung, die etwa den Einsatz der Lokführer und Fahrzeuge disponiert. Zum anderen die Betriebszentrale der S-Bahn in Halensee, die sich um die gesamte Organisation des Zugverkehrs kümmert. Diese werde in der bisherigen Form bestehen bleiben.
Von Halensee aus werden etwa Signale gestellt, ohne die ein Lokführer seinen Zug nicht in Bewegung setzen kann. Bislang gibt es für den Betrieb der Stellwerke seit 1994 einen Geschäftsbesorgungsvertrag, auf dessen Grundlage Mitarbeiter der S-Bahn die Aufgaben erfüllen. Dieser Vertrag läuft zum Jahresende aus und wird nicht verlängert.
EU-Recht wird umgesetzt
Hintergrund für den Wechsel der Zuständigkeiten sind Forderungen der Europäischen Union. "Das EU-Recht fordert einen diskriminierungsfreien Zugang zu den Schienenwegen", so der S-Bahn-Sprecher. Erst durch die formale Trennung von Netz und Betrieb sei es etwa möglich, dass auch andere Verkehrsunternehmen den S-Bahn-Betrieb in Berlin ganz oder teilweise übernehmen können. Eine solche Praxis gibt es im Regionalverkehr schon seit Längerem. Dort ist DB Netz für das Schienennetz zuständig, das - nach Ausschreibungen - von mehreren Eisenbahnen genutzt wird. In Berlin und Brandenburg sind neben den Zügen der Bahntochter DB Regio auch Züge der Ostdeutschen Eisenbahn Odeg, der Niederbarnimer Eisenbahn NEB und der Prignitzer Eisenbahn unterwegs.
Wettbewerb auf der Schiene
Auch bei der Berliner S-Bahn sollte eigentlich der Wettbewerb einziehen. Der Senat und die brandenburgische Landesregierung haben bereits 2012 den Betrieb der Ringbahn sowie mehrerer Zubringer europaweit ausgeschrieben. Theoretisch könnte daher ab 2017 auch ein privater Anbieter oder ein Tochterunternehmen einer anderen Staatsbahn diese Verkehrsleistung übernehmen. Wegen der hohen Hürden soll sich aber inzwischen nur noch die Bahntochter S-Bahn Berlin GmbH um den Milliardenauftrag bewerben. Ihre Vergabeentscheidung wollen die Länder noch im Dezember bekanntgeben. S-Bahner fürchten um den Zusammenhalt
Für die betroffenen Mitarbeiter soll sich durch die Zuständigkeitsänderung grundsätzlich nichts ändern. Sowohl die S-Bahn als auch DB Netz gehören vollständig dem bundeseigenen Bahnkonzern. Auch tarifrechtlich bestehen keine Unterschiede. Für viele Mitarbeiter, wie die Fahrdienstleiter in der Fläche oder der Betriebszentrale S-Bahn, ändert sich nichts. "Sie bekommen lediglich auf höherer Ebene einen neuen Vorgesetzten", so der S-Bahn-Sprecher.
Dennoch gibt es aus der Belegschaft auch warnende Stimmen. "Alles aus einer Hand, das war einmal unsere Stärke", so ein langjähriger S-Bahner. Er fürchtet auch um den Zusammenhalt in der Belegschaft. Bereits jetzt würden etliche Aufgaben wie etwa die Wagenreinigung nicht mehr von S-Bahn-Mitarbeitern erledigt. Aktuell zieht die S-Bahn auch noch ihre Aufsichten von fast allen 166 Bahnhöfen ab. Es bleiben nur noch 21 Stamm-Aufsichten übrig.
Zusammenarbeit wird schwieriger
Igeb-Sprecher Wieseke erinnert an die Leistungen der einst eigenständig agierenden Berliner S-Bahn, zum Beispiel kurz nach dem Mauerfall. "Einen Bahnhof an der Bornholmer Straße innerhalb weniger Tagen in Betrieb nehmen, das wird künftig wohl nicht mehr möglich sein." Auch ein weiterer Punkt bereitet ihm Sorgen. So wird auch die Betriebsplanung zu DB Netz wechseln, die beispielsweise bei größeren Bauprojekten den Alternativ- und Ersatzverkehr vorbereitet und organisiert. "Das ist natürlich einfacher, wenn man mit der S-Bahn unter einem Dach sitzt", so der Fahrgastvertreter.
Thema: Fehler bei der Ausschreibung Di 8 Dez 2015 - 18:42
Peter Neumann schrieb:
Bei der Berliner S-Bahn explodieren die Kosten
Am Dienstag gibt der Senat bekannt, wer den neuen Vertrag für den Betrieb auf dem Ring bekommt. Fest steht: Für die Berliner Steuerzahler wird es teuer. Die Grünen warnen vor einem enormen Kostenanstieg.
Stefan Gelbhaar gab eine Einführung in die Wettbewerbstheorie. „Wenn es nur einen Bäcker gibt, bestimmt der die Preise“, erklärte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion. Wenn dann noch Landespolitiker dazu kommen, die diesem Bäcker eng verbunden sind, wird es richtig teuer – für die Steuerzahler.
Am Montag rechneten Gelbhaar und der Haushaltspolitiker Jochen Esser vor, wie sehr die Fehler bei der ersten S-Bahn-Ausschreibung den Berliner Haushalt belasten werden: im Schnitt mit 94 Millionen Euro pro Jahr, die von der Deutschen Bahn (DB) zusätzlich kassiert würden und vom Land anderswo eingespart werden müssen.
Am Dienstag gibt der Senat bekannt, dass zwei Verträge zur Zukunft der S-Bahn unter Dach und Fach sind. Der Interimsvertrag I regelt, zu welchen Bedingungen die S-Bahn Berlin GmbH ältere Züge fit macht, damit sie bis 2023 weiterfahren können. Die DB-Tochter erhält auch den neuen Verkehrsvertrag für den Ring und den Südosten.
Alle anderen Mitbewerber hatten sich aus dem Verfahren zurückgezogen, weil sie die Bedingungen als ungünstig empfanden. Schuld sei die „falsche Konzeptionierung“, so Esser. „Die CDU ist DB-Partei, bei der SPD wird über Rekommunalisierung diskutiert“ – Wettbewerb habe dort wenig Verfechter. Gegenüber der DB sei der Senat in eine Erpressungssituation geraten. Die Bahn mache exorbitante Preisaufschläge geltend.
Mehr Zugfahrten notwendig
Für 2015 hat Berlin rund 265 Millionen Euro für den S-Bahn-Verkehr eingeplant. Von 2021 an müssten pro Jahr 342 Millionen einkalkuliert werden, ab 2024 gar 430 Millionen Euro, so die Grünen, die Etat-Unterlagen ausgewertet haben. Von 2018 bis 2035 summierten sich die Mehrkosten, die im Vergleich zur Fortschreibung des jetzigen Vertrags entstünden, auf 1,69 Milliarden Euro. „Diese Belastung wird in den Haushalt reinschlagen“, so Esser. Dabei würde das Geld benötigt, um zusätzliche Zugfahrten zu bezahlen. Denn Berlin wachse.
Thema: Der Traum von der Express-S-Bahn bis nach Brandenburg Mo 21 Dez 2015 - 17:35
Lorenz Vossen schrieb:
Der Berliner Architekt Tim Lehmann legt Pläne für eine schnelle S11-Verbindung bis Kleinmachnow vor. Die käme Pendlern zugute.
Für S-Bahnkunden im Südwesten ist die Fahrt in die Innenstadt kein Spaß. Jeder, der sich morgens schon mal in die Züge der S1 gequetscht hat, wird das bestätigen. Tagtäglich befördert die Linie Zehntausende aus Potsdam, Zehlendorf und Umgebung. Doch selbst in der Hauptverkehrszeit nur alle zehn Minuten. Sie ist chronisch überfüllt, ein Sitzplatz ein Hauptgewinn. Berührungsängste? Bitte nicht einsteigen.
Es soll ja alles besser werden, wenn eines Tages die sogenannte Stammbahn wieder in Betrieb genommen wird, die alte Bahnstrecke zwischen Berlin und Potsdam, die auch die Pendler in Zehlendorf und Co. einsammeln könnte und schneller wäre als die S-Bahn. Doch ob das passiert, ist unsicher, so oder so wird es dauern. Geht es nach Tim Lehmann, könnte man das Problem deutlich schneller und günstiger lösen. Die Idee: eine Express-S-Bahn.
Wenige Stopps und Teilstrecke auf alter Stammbahntrasse
Seine Linie, die bislang nur auf dem Papier existiert, hat der Architekt aus Berlin S11 Express getauft. Sie startet in Kleinmachnow. Dort ist der Wunsch nach der Stammbahn, überhaupt einer Bahnanbindung, besonders groß. Von Kleinmachnow bis Zehlendorf nutzt die S11 Express die alte Stammbahntrasse. Dann fährt sie auf der S-Bahntrasse weiter, hält aber nur in Steglitz, Schöneberg und Potsdamer Platz. Sie wäre laut Lehmann bis zu acht Minuten schneller als die S1. Und eben ideal für Pendler, von denen viele an den großen Umsteigebahnhöfen zusteigen.
"Ich möchte zunächst die bereits bestehende Infrastruktur nutzen. Die S1-Trasse ist beim aktuellen Zehnminutentakt bei weitem nicht ausgelastet", sagt Lehmann und schaut auf die Kosten: Der Wiederaufbau der Stammbahn würde laut der letzten Schätzung 160 Millionen Euro kosten. Eine genaue Summe für die S11 Express hat Lehmann nicht, sie sei aber deutlich günstiger und schneller, da fast keine neue Schienen gebaut werden müssten.
Lediglich der zweite Bahnsteig in Zehlendorf müsste reaktiviert werden. Lehmann, der früher für die Deutsche Bahn arbeitete, will auch beweisen, dass es nicht immer eine "Premium-Lösung" sein muss. Sein Beispiel: Die Magnetschnellbahn Berlin–Hamburg, die in den 90er-Jahren allein 200 Millionen Euro an Planungskosten verschlang und am Ende nicht gebaut, sondern später nahezu adäquat und günstiger durch eine verbesserte ICE-Strecke ersetzt wurde. "Das hätten wir auch zehn Jahre früher haben können", so Lehmann.
Einst fuhren die Züge dort 120 Stundenkilometer schnell
Ganz neu ist die Idee von der Express-S-Bahn nicht: Ab 1933 fuhren die sogenannten "Bankierszüge" nonstop zwischen den Bankiersvillen in Wannsee und Potsdamer Platz – mit sagenhaften 120 Kilometern pro Stunde. Berlins S-Bahnchef Peter Buchner hält Lehmanns Pläne für überlegenswert, sieht aber zwei große Probleme. Zum einen die Zahl der Züge. Die Express-S-Bahn würde im Prinzip einen Fünfminutentakt auf der S1 bedeuten. Mit der vorhandenen Flotte ist das Stand heute nicht zu stemmen. Und neue Züge kommen wegen der verzögerten S-Bahn-Ausschreibung erst 2021, ob diese den dann bestehenden Bedarf decken können, ist fraglich. Zum anderen die Infrastruktur. "Man müsste den Takt anpassen und das ist nicht so leicht", sagt Buchner. Ab dem Nord-Süd-Tunnel würden sich S1 und S11 Express ein Gleis mit den Linien S2 und S25 teilen. Eine enge Angelegenheit. Schon heute bedeutet der Ausfall eines einzigen Zuges meist Verspätungen, da es kaum Umfahrungsmöglichkeiten gibt.
Dass die Chancen der Express-S-Bahn gering sind, liegt aber eher an der großen Zahl der Stammbahn-Fans. Die Trasse ist nun mal da, sie vor sich hin rosten zu lassen keine Option, so der Tenor aus den meisten Lagern.
Wiederbetrieb der Stammbahn wird in Berlin favorisiert
Die Stammbahn ist ein "Lieblingsprojekt" des Konzernbevollmächtigen der Deutschen Bahn für Berlin, Alexander Kaczmarek; auch Berlins Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD) hält eine bessere Anbindung von Berlin und Potsdam in Zukunft für notwendig. Bislang fahren alle Züge zwischen den beiden Hauptstädten über die stark beanspruchte Stadtbahn. "Wir brauchen eine Entlastung der Stadtbahn und eine Verbindung, die über Kleinmachnow hinaus ins Umland führt", sagt Jens Wieseke vom Fahrgastverband Igeb.
Und generell scheinen weder Senat noch Deutsche Bahn allzu empfänglich für Ratschläge von außen, "da hat jemand halt wieder was auf dem Papier geplant", heißt es dann. Selbst die Grünen würden die Stammbahn im Zweifel bevorzugen. Sie fordern aber, dass auch die S11 Express einer Prüfung unterzogen wird. "Keiner soll vorschnell sagen: Das geht nicht", sagt der verkehrspolitische Sprecher Stefan Gelbhaar.
Frage nach der Wirtschaftslichkeit der Stammbahn
Derzeit prüft der Senat die Wirtschaftlichkeit der Stammbahn erneut, nachdem diese bei der letzten Prüfung zu gering ausfiel. "Die Stammbahn war und ist nicht wirtschaftlich, die Nutzung vorhandener Infrastruktur ist immer günstiger", ist Lehmann überzeugt. Das Argument mit der überlasteten Stadtbahn sei keines. Diese würde heute schon durch die neue ICE-Verbindung nach München und in Zukunft durch die Dresdner Bahn entlastet.
Tim Lehmann geht es dabei um mehr. Er will durch die Express-S-Bahn auch die Chancen seines viel beachteten Plans eines Fahrrad-Highways wahren. Dieser soll von Zehlendorf zum Potsdamer Platz führen – und zwar auf der Stammbahntrasse. Immerhin: Eine Express-S-Bahn gibt es in Berlin schon, sie fährt ohne Halt zwischen Charlottenburg bis Olympiastadion. Allerdings nur, wenn in der Arena eine Veranstaltung stattfindet.
Thema: Neue Züge für die Berliner S-Bahn Mi 23 Dez 2015 - 0:41
Rahmenvertrag über bis zu 1.380 Wagen
106 Züge fest bestellt
Erste Lieferung ab 2020
Einsatz auf der Ringbahn und den südöstlichen Zubringern
Die S-Bahn Berlin GmbH hat mit dem Konsortium aus Stadler Pankow GmbH und Siemens einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 1.380 Wagen abgeschlossen. Die ersten 106 Züge wurden verbindlich bestellt. Das Auftragsvolumen für die 85 vierteiligen und 21 zweiteiligen Fahrzeuge beläuft sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Die S-Bahn Berlin, eine Tochterfirma der Deutschen Bahn, plant den Einsatz der neuen Fahrzeuge auf den Linien der Ringbahn (S 41 und S 42) sowie den südöstlichen Zubringern S 47, S 46 und S 8. Dies entspricht etwa einem Drittel des gesamten S-Bahn-Streckennetzes von Berlin. Die ersten zehn Fahrzeuge werden bereits ab 2020 im Einsatz sein. Anschließend werden fortlaufend bis 2023 alle übrigen Fahrzeuge auf die Berliner Schienen gebracht. Produziert und endmontiert werden die Fahrzeuge in dem Berliner Werk der Stadler Pankow GmbH. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Copyright: Stadler Pankow GmbH/design: büro+staubach berlin
"Bei den ersten zehn Fahrzeugen handelt es sich um 'Vorserien- und Probefahrzeuge'. Sie durchlaufen umfangreiche Tests, bevor sie in den regulären Fahrgastbetrieb gehen – so sollen mögliche Erkenntnisse aus dem Betrieb in Berlin in die Serie mit eingebracht werden", erklärt Ulf Braker, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH. "Siemens und Stadler bieten für die Zukunft der S-Bahn Berlin eine einzigartige Kombination von Kompetenzen. Beide Unternehmen sind in Berlin tief verwurzelt, und gemeinsam werden wir Fahrzeuge liefern, die über Jahrzehnte hinweg mit höchster Zuverlässigkeit funktionieren und der technologischen Spitzenklasse angehören", sagte Sabrina Soussan, CEO des Geschäfts mit Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen sowie Lokomotiven von Siemens. Von außen betrachtet verfügen die Fahrzeuge über ein modernes Design, bleiben aber weiterhin der vertrauten gelb-roten Farbgebung treu. Neben leistungsfähiger Antriebs- und Steuerungstechnik, die für einen besonders effizienten und leisen Betrieb der Fahrzeuge sorgt, sind Neuerungen hauptsächlich für den Innenraum angedacht. So wird dieser durchgängig begehbar sein und über eine zeitgemäße Fahrgastinformation sowie einen großzügigen und freundlichen Fahrgastbereich verfügen. Erstmalig in Berlin werden die Fahrzeuge mit einer Klimaanlage ausgestattet. Es wird Rollstuhlplätze in unmittelbarer Nähe zum Fahrer geben. Die Sitze sind, wie in S-Bahnen üblich, fast ausschließlich vis-à-vis angeordnet und werden durch zahlreiche Stehplätze und großzügige Mehrzweckbereiche ergänzt. Der Konsortialführer Stadler übernimmt den mechanischen und wagenbaulichen Teil der Konstruktion und Fahrzeugproduktion. Darunter fallen beispielsweise die Klimatisierung und die Montage aller Komponenten. Siemens verantwortet den elektrischen Anteil. Dies umfasst das Antriebs- und Bremssystem, die Bordnetzversorgung, Fahrzeugsteuerung, Zugsicherungs- und Fahrgastinformationssystem sowie die Drehgestelle der Fahrzeuge. Die Instandhaltung der Fahrzeuge wird von der S-Bahn Berlin GmbH durchgeführt, die dazu die bereits vorhandene Infrastruktur nutzen wird.
Thema: Experte bemängelt Entwurf für neue Berliner S-Bahn Mi 23 März 2016 - 21:29
Peter Neumann schrieb:
Müssen künftig mehr Fahrgäste in der S-Bahn stehen? Sollte die Farbgebung verändert werden? Die geplante neue Fahrzeuggeneration der S-Bahn Berlin bewegt viele Gemüter. „Wir erhalten derzeit häufiger Hinweise von aufmerksamen Fahrgästen und S-Bahn-Erfahrungsträgern, was störend ist und was geändert werden sollte“, sagt Katrin Block, Sprecherin von Stadler Pankow. Das Berliner Unternehmen hat mit Siemens den 900-Millionen-Euro-Auftrag von der Deutschen Bahn erhalten. Jetzt hat sich auch ein früherer S-Bahn-Designer zu Wort gemeldet – mit Kritik.
„Aus meiner Sicht müsste die Gestaltung geändert werden – oder die S-Bahn halst sich ein gravierendes Problem auf“, warnt Lutz Gelbert. „Auch die Innenraumgestaltung zeigt eine Fehlentwicklung.“ Das „formal ästhetische Ergebnis“, das derzeit zur Diskussion steht, bezeichnet er als ein „falsches Design“.
Der Köpenicker kennt sich aus. Er hat die S-Bahn-Baureihe 485, die seit fast drei Jahrzehnten in Berlin im Einsatz ist, mitgeprägt. 25 Jahre lang war Gelbert damit beschäftigt, für die Bahnindustrie in Hennigsdorf Fahrzeuge und Bauteile zu entwerfen. Als er 1981 anfing, hieß sein Arbeitgeber Volkseigener Betrieb Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“, kurz LEW. Als er aufhörte, stand „Bombardier Transportation“ am Werkstor.
Schmutz auf der Heckscheibe
Seine Strategie lautete: „Ingenieure mit Fakten für eine Designlösung gewinnen.“ Gelberts Credo: „Schienenfahrzeuge sind langlebige Produkte. Bei ihnen muss die Funktionalität im Vordergrund stehen.“ Der 73-Jährige hat eine ungewöhnliche Karriere hinter sich. „Ich war der erste Industrie-Designer in der DDR, der zugleich ein Technik-Diplom hatte.“ Zunächst wurde er Maschinenbau-Ingenieur. Für die Bauakademie befasste er sich mit Mastviehanlagen. „Doch bald konnte ich das Elend der Tiere nicht mehr sehen.“ Freunde rieten ihm zu einem Design-Studium an der Kunsthochschule Weißensee. Er nahm den Rat an – und erwarb ein Diplom im Fach Industrielle Formgestaltung.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Lutz Gelbert, Ex-Chefdesigner Foto:BLZ/Paulus Ponizak
Eines seiner ersten Themen in Hennigsdorf war die neue S-Bahn, heute die Baureihe 485. „Bei Probefahrten stellte sich heraus, dass bei schlechtem Wetter die Heckscheibe rasch verschmutzt“, erzählt Gelbert. Bei der Rückfahrt befindet sich diese Scheibe vorn. „Immer wieder musste das Fahrpersonal aufgewirbelten Schmutz vom Glas kratzen, eine zusätzliche Belastung. Und die Standzeiten störten den Betrieb.“ Sein strömungstechnisches Wissen brachte den Ingenieur auf eine Idee: „Ich schlug vor, dass wir in den Windkanal der TU Dresden gehen.“
Bald fand der LEW-Chefdesigner heraus, dass die scharfe Kante zwischen Front und Dach das aerodynamische Problem verursachte. Der Luftstrom von oben brach ab und war zu schwach, dem Luftstrom von unten etwas entgegenzusetzen. „So erhielt die Baureihe 485 ihre abgerundete Kante. Seitdem sind die Probleme nicht mehr aufgetreten.“
Die Baureihe 483/484, wie die künftige S-Bahn-Generation heißt, erinnert ihn an die damaligen Probleme. „Die Simulationen lassen befürchten, dass bei ihr ein ähnliches Verschmutzungsproblem auftreten könnte. Sie zeigen eine ähnliche Zugkopfform, eine scharfe Kante.“
Zu wenige Sitzplätze
Die scharfkantige flache Front könnte auch die Druckwelle verstärken, die beim Einfahren in Stationen entsteht. Ein Entwurf, den Gelbert und sein Kollege Bernd Glier 2010 erarbeitet haben, zeigt abgerundete Kanten – und ein Lächeln, das durch die plastische Einziehung unter der Frontscheibe entsteht.
Gelbert bemängelte auch die Innenraumgestaltung im neuen S-Bahn-Entwurf: „Für ein Verkehrsmittel, in dem viele Fahrgäste relativ lange Strecken zurücklegen, gibt es zu wenige Sitzplätze.“ Heutige Zwei-Wagen-Einheiten haben 92 bis 100 Sitzplätze – die neuen 80, davon 20 als Klappsitze. Gelbert: „Es wird zu viel Wert auf große Mehrzweckabteile gelegt, auf die Fahrradbeförderung. Doch das ist aus meiner Sicht nur eine Nebenfunktion des Verkehrs.“
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Abgerundete Kanten und ein Lächeln: Lutz Gelberts und Bernd Gliers Entwurf für die Berliner S-Bahn. Foto:Gelbert, Glier
Auch S-Bahner haben Bedenken. „Berlin wächst, viele Fahrgäste sind lange unterwegs – und wir bieten ihnen weniger Sitzplätze an“, sagte einer von ihnen. Die Führerstände seien klein: „Dabei müssen wir bis zu zehn Stunden darin arbeiten.“ Und wenn in einer der ebenfalls bestellten Vier-Wagen-Einheiten ein Teil ausfällt, müssten alle Wagen aus dem Betrieb genommen werden.
„Von einer ersten Designabbildung auf einen Fehler zu schließen, erscheint in der derzeitigen Phase etwas früh“, entgegnet Katrin Block. „Das Design wird noch eingehend aus aerodynamischer Sicht betrachtet.“ Alle Anregungen würden an die Konstrukteure weitergeleitet. Block: „Wir sind davon überzeugt, dass die neue S-Bahn die Passagiere, die Fahrer und die Wartungsingenieure gleichermaßen ansprechen wird.“